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Dienstag, 30. Dezember 2014

Korb der Wunder


Gerard Dou (1613-1675): Stillleben (Detail, ~1635); Standort: Tokio; Liz.: gemeinfrei

Korb der Wunder

Wenn grade, wie in diesen Tagen,
so reichlich die Geschenke quollen,
wird kaum es irgendjemand wagen,
gleich über Unnützes zu grollen –
was scheinbar glänzt wie oller Zunder,
füllt ziemlich schnell den „Korb der Wunder“.

Den schieben mitleidvolle Hände
mit Nachsicht unbemerkt zur Seite
und hinter möglichst dicke Wände,
damit kein Missmut sich verbreite.
Dort schmort er nächstens hin, der Plunder,
stupide glotzend wie ’ne Flunder.

Doch später kann man es erleben,
wie manche 
 ohne zu bedürfen  
im Streben nach Besitztum eben,
im Korbe immer wieder schürfen.
Zum Schluss fand noch der Letzt-Erkunder
ein Fläschchen Wein, jedoch Holunder.

Beizeiten sich ums Schenken sorgen,
das kennt man längst vom Hörensagen:
wer aufschiebt, der hat nichts für morgen
und muss bis ganz zuletzt sich plagen.
Erfolg ist dann auch meist kein runder –
das macht ja drum auch kein Gesunder!


© elbwolf, 30.12.2014, durchgesehen 06.05.2019
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PS: Ich danke hier in aller Stille einem Bekannten, der sicher nicht genannt
sein möchte, für den Anblick eines ganzen Korbes voller „kaltgestellter 
Geschenke“ – für mich die „Anregung“ zur obigen kleinen Satire.

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