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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Freitag, 6. März 2015

Februar – ein Monatsbild

Urheber: Twice25 & Rinina25 (14.09.2008): Maske aus Burano
Quelle
: wikimedia/commons; Liz.: GNU & CC-BY 2.5
Eine ähnlich schlichte "Kappen-Maske" findet sich in keiner Foto-Galerie sonst!


Februar
Stünde plötzlich diese Maske unter all uns Narren,
ahnten wir vielleicht das Feuer in den Frauenaugen;
unerträglich würde aber jedem dann das Harren,
ob zu dem verheiß'nen Kuss wohl auch die Lippen taugen.
Geistreich mag ja eine Maske sein –  sie bleibt Pläsier;
nur Enthüllung stillt die unbezwingbare Begier.

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Kleine weltliche Februar–Agenda

Einst Jahreswende – jetzt nur Winterende
Der Monat Februar gilt uns als Winterende,
dabei führt er seit Rom schon immer diesen Namen,
wo er das Jahr beschloss -  und an der Jahreswende
die Lebenden und Toten Zuwendung bekamen.

Die Namen des Februar
Der Österreicher spricht vom Feber-Mond,
was ihm der Schweizer mit dem Horner lohnt;
doch wer den Monat Hintester getauft,
der hat sich in der Sprache, scheint's, "verlauft".

Bauernregeln
Ist der Februar ganz nass,
wird das Jahr ein Regenfass,
bringt er aber Frost und Wind,
sind die Ostertage lind.

Valentinstag
Partien wurden einst am Tag des Valentin gestrickt –
doch welche Frau glaubt wohl auch heute noch daran,
dass zum Altar sie ausgerechnet führt der Mann,
den sie ganz zufällig an diesem Tag zuerst erblickt?

Karneval – fünfte Jahreszeit
Der große Mummenschanz verlockt zu Narreteien
in dieser fünften Jahreszeit mit nur drei Tagen;
zwar geht nicht jeder Übermut schnell zu verzeihen,
doch wer die Maske schützend trägt, kann schon was wagen!

Ein "Hooligan" erzählt, wie er die Karnevalszeit von 1746 erlebt hat
Wir strolchten eines Tages zu acht und maskiert herum, obgleich es bereits Mitternacht geschlagen hatte, und betraten die Schenke von della Croce. In einem Nebenzimmer entdeckten wir als einzige Gäste drei Männer, die sich mit einer jungen Frau unterhielten. Unser Anführer sagte: "Großartig wäre es, diesen drei das hübsche Weibchen zu entführen, so dass sie sich unter unseren Schutz stellen müsste." Wir traten mas­kiert ins Zimmer, unser Anführer erklärte die drei Männer als im Auftrage des Rates der Zehn für verhaftet und verbrachte sie mit meiner Hilfe auf die Insel San Giorgio, wo wir die drei wieder laufenließen. Dann ruderten wir zurück, trafen die anderen unserer Bande, die mit der weinenden Frau auf uns warteten. "Nicht weinen", sagte der Anführer, "es wird Ihnen nichts geschehen – wir gehen ein Glas Wein trinken und bringen Sie sicher heim."
Im "Gasthaus zu den zwei Schwertern" nahmen wir ein Zimmer, ließen Essen und Trinken holen, schickten die Bedienung weg und legten endlich unsere Masken ab. Der Anblick von acht jungen Gesichtern ließ das Herz der schönen Entführten beruhigter schlagen. Wir taten alles, es ihr durch galantes Benehmen angenehm zu machen. Ermuntert durch den Wein und vorbereitet durch einige Küsse wusste sie bald nur zu genau, was ihrer wartete und schien sich mit guter Miene fügen zu wollen.
Nach unserem Anführer machte ich mich zur zweiten Opferhandlung bereit, und sie nahm mich mit einer Art Dankbarkeit auf, konnte ihr Vergnügen nicht verhehlen, als sie sich dazu ausersehen fand, ebenso viele Glückliche zu schaffen, wie unsere Kumpanei zählte. Nach diesem Räuberstückchen maskierten wir uns wieder alle, zahlten und brachten das fröhliche Opfer zu ihrem Haus, wo sie sich beim Gutenachtsagen mit aufrichtigster Miene von der Welt bei allen von uns bedankte!
Aus: Casanova, Geschichte meines Lebens; adaptiert, nach einer Ausgabe um 1940, ab S. 217 u. ff, Über­s. von J. v. Guenther (Textstelle entspricht in der modern. Ausgabe Bd. 2/12, Kap. 7, S. 190 u. ff.)

© elbwolf, 04.02.2015
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