ses natürlichste aller Ereignisse sehr verschiedene Worte.
Am bildhaftesten heißt es, wie ich finde, bei der Französin:
Donner le jour à un enfant - einem Kind den Tag schenken.
Am Tage dieses Beschenktwerdens treten wir ins Leben.
In Zeiten mit statistisch gesicherten Verläufen endet für je-
weils etwa drei unter jedem Tausend von uns das Leben
auch an genau dem Tag, der eigentlich der Mutter Ehren-
tag sein sollte, aber als unser Geburtstag begangen wird.
Für alle anderen neunhundertsiebenundneunzig in diesem
Tausend bricht der Weg zwischen zwei Geburtstagen ab.
Von den meisten wird man sagen, dass sich ihr Leben im
übertragenen Sinne – nicht nur im direkten – erfüllt habe.
Der Tag dieser Erfüllung scheidet uns vom weiteren Leben.
Über ein Nach-Leben werde ich nicht spekulieren, will aber
noch eine Überlegung mitteilen. Am Rand einer der Auen
eines Karstgebietes besuchte ich ein über viertausend Jah-
re altes Steinkistengrab einer neolithischen Ackerbausippe.
Ich hoffe, die Jungsteinzeitler nicht sehr gestört zu haben.-
Sicher bin ich mir allerdings, dass niemand in viertausend
Jahren neugierig die Stelle suchen wird, an die man mich
dereinst bettet. So vergänglich sind nun einmal die Zeiten.
elbwolf, 27.04.2015
© für obiges Foto beim Verfasser (April 2015).
recht, hatten eine Decke aus Kalksteinplatten mit einem darüber auf-
geschütteten Erdhügel. Funde sind in der Wewelsburg ausgestellt.
aber die Form habe ich mir bei Ulf Stolterfoth abgeschaut, meinem
Mentor in einem Lyrik-Seminar. Verwendet habe ich sie früher auch
schon, z. B. in "Auf einen Aphorismus Lichtenberg’s".
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