Ist alles Volk erschöpft vom tollen Treiben,
dann schlägt die Stunde für die Politik,
wenn Volksvertreter sich die Hände reiben
und Gegner unterbuttern mit Kritik:
kein Blatt mehr hält man sich dann vor den Mund
und tut selbst größte Plattitüden kund –
denn das ist Politik am Aschermittwoch!
Ihr liegt dabei nicht dran, dass man sie messe
an Taten, die verdienten Volkes Lohn –
man überlegt, wie man den Gegner fresse,
kippt kübelweise über ihn den Hohn.
Nur … besser ist man selber keinen Deut:
der einstens selbst Verhöhnte höhnt nun heut –
schon immer Politik am Aschermittwoch!
der zum Blabla der Worte gläubig nickt;
der sich als Stimmvieh spannt vor jeden Karren;
der sich in alles Missliche brav schickt?
Den man schon allerorten nur begafft,
weil er noch denkt, wir hätten - was? - geschafft –
dann hat die Politik den Aschermittwoch!
elbwolf, anderntags auf Aschermittwoch 2017
Eine Leserin hatte an anderer Stelle scharfsinnig bemerkt, "aus Sicht der Politik wäre dann wohl jeder Tag im Jahr Aschermittwoch". Ich möchte dazu sagen, dass eine 4. Strophe mit genau dieser Aussage geplant war – aber dann dachte ich, wer die Welt mit wachen Augen sieht, der schätzt das von selbst genau so ein! Die Überschrift habe ich aber doch noch um eine zweite Zeile erweitert:
"Menetekel" - das ist ein ernster Warnruf!
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