Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Montag, 8. Mai 2017

Die Morgengabe

Buchtitel einer Anthologie aus Ausgaben
der Deutschen Buchgemeinschaft; Anfang der 1920/30er Jahre


Die Morgengabe
Stanzen o. Ottaverimen

Erkenntlichkeit durch eine Morgengabe
bezeugt der Mann ihr nach verbrachter Nacht,
wie sehr er sich im Nachhinein noch labe
an all dem Neuen, das er nie gemacht;
und erst die Dinge, die man vor sich habe,
sind überhaupt nicht einmal angedacht.
Am ersten Morgen ginge das als Sicht,
auf Dauer brauchte es wohl mehr an Licht.

Da stünde Morgengabe für das Hoffen,
das man beim Kennenlernen nur erahnt,
in Wahrheit fühlt man sich doch leicht betroffen –
es ist nicht abzusehn, was sich noch bahnt.
Denn Mögliches steht nie auf ewig offen,
zur Eile andrerseits sei nicht gemahnt …
Wie wahrt man also eigenes Gesicht,
und äußert andrerseits nicht den Verzicht?

Was wäre eine Gabe für den Morgen
an einem nahezu schon jeden Tag?
Was nähme unversehens alle Sorgen,
die Misslichkeiten, die man gar nicht mag?
Ihr wollt euch hier von mir Ideen borgen?
Ich ahne es: ihr nehmt mich in Beschlag …
So wisst –  ich kenne ein Vergissmeinnicht
und widme der Erwählten ein Gedicht!

elbwolf, 7.5.2017

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen