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Donnerstag, 28. Juni 2018

Moritat von der bekanntesten EU-Kuh

Von diesen Kühen ist höchstens eine die Bedichtete, vielleicht die links unten,
aber alle (und weitere) hat die Presse abgedruckt // rechts unten – eine "Musterkuh".
(Foto&© : Björn S., 31.5.2014; via wikimedia.commons; Liz. CC BY-SA 2.0)

Moritat von einer EU-weit bekannten Kuh
       an der bulgarisch-serbischen Grenze.

Im Land Bulgarien*) gibt es eine Kuh,
mit Namen "Penka" schlicht geheißen;
tat die auf ihre Wiese sch…ßen,
dann brüllt sie auf Bulgarisch nur ein "Muh".

Das ist natürlich überhaupt kein Grund,
dass alle müssten "Penka" kennen,
doch wer - wie sie - sich tat verrennen,
gilt bald als bunter denn ein bunter Hund.

Die Kuh lebt an der Grenze recht beengt,
denn die tut sie von Serbien trennen.
Das wollt sie niemals anerkennen –
hat sich nach grünem Serben-Gras gedrängt.

Die Grenzkuh ward bewacht von einem Hirt,
doch tat der einmal soviel saufen,
dass sie nach Serbien*) konnt entlaufen.
Dort leider war's 'ne Rechnung ohne Wirt!

Sie brüllte "Muh" und fraß das Gras vom Fleck;
ein Heidenspaß, so tat sie aasen!
Die Kuh sch…ss nochmals auf den Rasen,
dann fingen Serben sie ganz einfach weg!

Sie schoben "Penka" ab in die E-U:
Bulgarien tat sie ja behausen.
Das denken freilich nur Banausen,
und diesmal sind das eben … ich und Du.

Denn gelten tut natürlich das, was fair:
die Kuh, die unsre "Außengrenze"
ja überschritt, die hat zur Gänze
kein Rückkehr-Recht, auch nicht mal subsidiär*).

Was solls, dass Rotz und Wasser ihr jetzt heult –
freut lieber euch, dass ihr zu Gänzen
tut leben in den "Binnengrenzen"!
Die Kuh? Hat Pech! Sie wird demnächst gekeult.

- - -

Der Daily Telegraph schrieb ein Gesuch –
tat Brüssel drin um Milde bitten:
die Serben hätten nicht gelitten,
denn "Penka" kam doch nur auf Kurzbesuch!

Begnadigung wär hier sehr angebracht,
was sollen sonst die Leute denken,
wie Brüssel die E-U tut lenken –
man hielt' am Ende das für ungeschlacht!

© Wolfgang H. (elbwolf, 18.06.2018)
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Ausriss (Detail) einer dpa-Meldung in der Dresdner "SZ" vom 6.6.2018, S.24

Dazu die Agentur Monitor:
"Penka ist ein Held. Macht sie nicht zum ersten Märtyrer des vereinten Europas."

Letzte Kuh-Information:
Die SZ vom 11.06.2018 titelt: "EU-Kuh Penka bleibt am Leben"

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Anmerkung:
*) Beim Deklamieren oder Vorlesen sind die Wörter Bulgarien, Serbien, subsidiär nicht mit Pause nach dem (zweiten) "i" zu sprechen; dieses ist vielmehr mit der Reimsilbe durch "Jotieren" zusammenzuziehen (also: [Bul|gar|jen], [Ser|bjen], [sub|si|djär]).
Pardon: Als Wort ist "subsidiär" heute doch so bekannt, wie die Ländernamen Bulgarien und Serbien auch - oder?
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Versbildner in eigener Sache:
Wir bringen diese Moritat anstelle der angekündigten Juni-Ballade unserer Berliner Gastautorin Heliane Meyer – sie wird erst im Juli oder August die Fortsetzung ihrer  Balladen-Serie ermöglichen können.

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