Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Montag, 28. Oktober 2019

Schillers "Göttinnen der 7 Künste"/6: Tanz

Małgorzata Chodakowska (* in Łódź; lebt in Dresden): "Con Amore",
Skulptur (Bronze); © und alle Rechte bei Małgorzata Chodakowska,
Abbildung mit exklusiver Erlaubnis der Künstlerin.
/als moderne Fassung einer Terpsichore empfunden/


Die Schutzgöttinnen der Künste sind in der griechischen Mythologie
die olympischen Musen: 9 an der Zahl, wie von Hesiod überliefert;
 dargestellt z. B. im Musen-Peristyl des Achilleion auf Korfu (~1890).
Betrachtern fällt auf, dass unter diesen neun die bildenden Künste fehlen,
 aber Astronomie, Geschichte sowie 4 literarische und 3 musikalische Gattungen
 vertreten sind! Auch Friedrich Schiller verließ das alte Muster und benennt in der
 "Huldigung der Künste" (1804) als "der Künste Schar des Schönen" die Göttinnen
 für Architektur, Skulptur, Malerei, Poesie, Musik, Tanz und Schauspielkunst.



Schillers "Göttinnen der 7 Künste"/6: Tanz

Gemeinschaft wuchs an hunderttausend Jahre,
als sich die Horde durch die Steppe stahl;
Bewegung schien das eigentliche Wahre,
das einer höhren Macht sich anempfahl.
Dann siedelte der Mensch für alle Zeiten,
ging zur Entspannung auf in Rausch und Tanz;
Gott Zeus hieß eine Tochter alles leiten:
selbst Dionýsisches barg Eleganz.
Dem Anschein nach ging Tanzen immer weiter –
die Göttin stimmte das besonders heiter.

Die ausgelassne Tanzerei, die schürte
Bedenken – schlug Moral doch schnell Alarm.
Denn selbst beim lautren Menuett – da führte
der Herr: er reicht der Dame seinen Arm.
Der Walzer hat das Blatt profund gewendet;
zugleich erblühte neu auch das Ballett.
Der Paartanz war intim und formvollendet,
die Pirouette war es beim Duett.
Geht die Bewegung fließend hin zum Lichte,
erzählt durch sie der Tanz uns gar Geschichte!

© W. Herrmann, 26.10.2019
--------------------------------------------------------------------------------------
Anmerkungen:
• Der Verfasser dieses Versuchs ist sich sehr wohl bewusst, dass man zwar die Schiller'sche Metrik aus der "Huldigung der Künste" nachbilden kann, dass aber niemand Schillers Wortgewaltigkeit und die Tragweite seiner Worte erreichen könnte – und bittet daher um Nachsicht.

Eine Schutzgöttin des Tanzes kommt schon unter den 9 olympischen Musen in Gestalt der Terpsichore vor; ihr Attribut in Schillers lyrischem Spiel "Huldigung der Künste" (1804) ist das Zymbal, auch Cimbalom, ein Saiteninstrument.

Inhalt und Metrik der entsprechenden Strophe bei Schiller lauten:
Das hohe Göttliche, es ruht in ernster Stille,                 a: u-u-u-u-u-u-u  ←
Mit stillem Geist will es empfunden sein.                       b: u-u-u-u-u-
Das Leben regt sich gern in üpp'ger Fülle;                    a: u-u-u-u-u-u
Die Jugend will sich äußern, will sich freun.                  b: u-u-u-u-u-
Die Freude führ' ich an der Schönheit Zügel,                c: u-u-u-u-u-u
Die gern die zarten Grenzen übertritt;                           d: u-u-u-u-u-
Dem schweren Körper geb' ich Zephyrs Flügel,           c: u-u-u-u-u-u
Das Gleichmaß leg' ich in des Tanzes Schritt.              d: u-u-u-u-u-
Was sich bewegt, lenk' ich mit meinem Stabe,             e: u-u-u-u-u-u
Die Grazie ist meine schöne Gabe.                              e: u-u-u-u-u-u
Der erste Vers weist als Besonderheit einen → 6. Versfuß auf.

• In dem z. Z. laufenden Kinofilm 'The White Crow' über den ehem. Ballettsolisten Rudolf Nurejew (1938-93) erklärt dessen Ballettlehrer und Mentor Pushkin ihm etwa folgendes: "Wir befähigen den Tänzer zu fließenden Bewegungen als Voraussetzung dafür, dass er nicht nur tanzt, sonders uns eine ganze Geschichte erzählt."

Freitag, 25. Oktober 2019

Sonett auf allzu viele Politiker

Salvator Rosa (1615-73): Allegorie der Fortuna, 1658/59 *)
Getty Center LA/; Foto: Wmpearl; via wikimedia.commons; gemeinfrei.

Sonett auf allzu viele Politiker

Den einen ist es ins Gesicht geschrieben,
was an Gedanken sie gerad bewegt,
was sie durch Worte früher schon belegt,
und das bei allem, was sie umgetrieben.

Die anderen sind die, die Schweigen lieben,
Gedankenakrobatik nie gepflegt,
die niemals fühlten sich so aufgeregt,
dass nur zu reden wäre noch geblieben.

Den Kargen ist ihr Schweigen alles Gold;
nennt sie auch mancher deshalb ungefüge,
so zeiht sie niemand andrerseits der Lüge.

Den Unbedarften sind die Worte hold,
sie kommen leicht von den gespitzten Lippen
und wagen an der Wahrheit kaum zu nippen.

© elbwolf (Juni 2015 / bearb. Okt. 2019)
-------------------------------------------------------------------
*) Salvator Rosa war als Maler und Dichter ein ausgekochter Satiriker, der genau wusste und plante, wen er mit den "Viechern" darstellt und wer von denen der "Oberesel" ist.
Link: → Interpretation des Gemäldes

Dienstag, 22. Oktober 2019

Eine Wolke in den höhren Sphären (Terzanelle)

Eigenes Foto der Verfasserin 


Eine Wolke in den höhren Sphären
- Terzanelle -

Solch eine Wolke in den höhren Sphären,
die abends stand in märchenhafter Pracht,
verspricht nicht immer glückliche Affären.

Affären enden oft nach einer Nacht:
verflogen ist der Wolke heller Schimmer,
die abends stand in märchenhafter Pracht.

Am Tag erweist sich manches als Geflimmer,
denn Licht vertreibt die Schatten aus dem Spiel:
verflogen ist der Wolke heller Schimmer.

Besehn wir unbefangen uns das Ziel,
so merken wir recht schnell verschiednen Mangel;
denn Licht vertreibt die Schatten aus dem Spiel.

Bedrängnis im alltäglichen Gerangel
schärft zwar die Sinne, was ja letztlich zählt:
so merken wir recht schnell verschiednen Mangel.

Drum achtet drauf, was ihr euch wirklich wählt!
Solch eine Wolke in den höhren Sphären,
schärft zwar die Sinne, was ja letztlich zählt:
verspricht nicht immer glückliche Affären.

© lillii (Luzie-R)
--------------------------------------------------------------------------------------------
Anmerkung zur Metrik (Wiederholung aus dem Beitrag vom 21.12.2018):
Die Terzanelle ist eine Kombination des Reimemusters der Terzine und einer besonderen Art einzelner Verswiederholungen. In ihrer häufigen 19-zeiligen Form lässt sich dieses Gedicht (zumeist aus übervollständigen fünffüßigen Jamben) als Schema und mit Worten folgendermaßen beschreiben:
            a1 b1 a2  /  b2 c1 b1  /  c2 d1 c1  /  d2 e1 d1  /  e2 f1 e1  /  f2 a1 f1 a2

Die Zeilen 1 der Strophen 2-6 (b2, c2, d2, e2, f2) kehren nirgends wieder.
Jede mittlere Zeile der Strophen 1-5 (b1, c1, d1, e1, f1) kehrt als Zeile 3 der Folgestrophe wieder.
Die Zeilen 1 und 3 der Strophe 1 (a1, a2) kehren als Zeilen 2 und 4 in Strophe 6 wieder.

Samstag, 19. Oktober 2019

Ein Paar zur blauen Stunde

Max Klinger (1857-1920): Die blaue Stunde (1890, Detail)
Foto: Mus. der bild. Künste Leipzig; via wikimedia; gemeinfrei

Ein Paar zur blauen Stunde
- Sonett, deutsch -

Es wäre wieder Zeit für blaue Stunde –
so sagte sie und sah verschmitzt mich an,
worauf ich gar nicht erst mich fragte – wann
ich Ähnliches vernahm aus ihrem Munde.

Ich weiß genau, gibt sie mir solche Kunde,
so wird es etwas sein mit Drum und Dran,
und das versteht ja der gestandne Mann,
insoweit kenn ich meine Kunigunde.

Doch eine kleine Differenz gibts immer,
denn einzig zur erwählten Stunde Blau
hält passend sie nur milden Kerzenschimmer!

Mir scheint erhebend, wenn ich was recht schau …
Deswegen schließen meistens wir Vertrag
zu wechseln zwischen dem, was jeder mag.

© elbwolf (Okt. 2019; durchgesehen)
------------------------------------------------------------------
Nachträglich hat mich interessiert – um Fragen zuvorzukommen – wer schon alles "Gedichte zur blauen Stunde" geschrieben hat.
Hier die Ausbeute:
1.    Gottfried Benn: Blaue Stunde (1950); Tonaufnahme 2012.
2.    Ingeborg Bachmann: Die blaue Stunde, in: Werke Bd. 1 Gedichte.
3.    Stefan George, auf Gedichte.eu: Blaue Stunde (1908).
4.    Beate Treutner, auf Homepage "Gedankenfrüchte": Blaue Stunde.
5.    R. Bemm, auf e-stories.de: Blaue Stunde.
6.    Gabriele A., auf e-stories.de: Magie der blauen Stunde.
7.    …link (d. i. Mira), bei blogger: Tiefblaue Stunde (1999).
8.    Rajna J.; Kennst du die blaue Stunde?, 2006. (→ ohne Link: Webseite infiziert!)
9.    Laura-Sophie Stern: Blaue Stunde (Gedicht). (→ ohne Link: Webseite nicht erreichbar)

Dienstag, 15. Oktober 2019

Oktober – ein Monatsbild

Hans Thoma (1839-1924): Oktober (Monatsbild aus dem Festkalender)
Mappenwerk, Seemann Verlag Leipzig; via wikimedia.commons; gemeinfrei.

Der fröhliche Bacchus beherrscht den Oktober, er sitzt
in weinrotem Gewand auf nebeligen Wolken; ein Faun
ist sein Genosse, der ihm etwas vorpfeift." [Hans Thoma]

Oktober

Auf nebligen Wolken sitzt Bacchus im roten Gewande;
der Faun, sein Geselle, erfreut ihn mit fröhlichem Spiel.
Die Gottheit des Weines, des Rausches, knüpft vielerlei Bande –
denn Rebensafts Wirkung war etwas, das jedem gefiel.
Von Nymphen erzogen, zieht heute er noch durch die Lande,
den Anbau von Weinen empfehlend als löbliches Ziel.
"Im Wein liegt die Wahrheit" – so lautet geflügeltes Wort –
die Folgen des Rausches erkennt man nur niemals sofort.

Ein fröhlicher Sinn uns beim Schaffen und Werken begleite!
Die Reben sind prall und an Fülle so überaus reich;
Die Zeit ist gekommen, dass Bacchus den Wein uns bereite,
der Monat mit Nebeln macht nun auch die Trauben noch weich.
Wir selbst müssen ernten und keltern, den Gott an der Seite,
das sind unsre freudigen Pflichten – was käme dem gleich?
Erhebt in der Runde die Gläser zum lebhaften Trank –
genießt Bacchus' Gaben und sagt ihm dafür euren Dank.

© lillii (Luzie-R)
--------------------------------------------------------------------------
Anmerkungen:
● Die Verse sind fünffüßige Amphibrachen (teils unvollständige), die zwar von den Lyrikern oft ignoriert werden, die aber (nach den Jamben) den zweithäufigsten Sprechrhythmus beschreiben. Das Reimschema der Strophen ist "abababcc" und gleicht darin den jambisch gebauten Stanzen; die Verszeilen sind jedoch fühlbar länger.
● Der Maler gab jedem Monatsbild eigenhändig einen erklärenden Schriftzug bei, der von den Erklärungen im Textteil des Mappenwerks abweicht. Wer die Handschrift Hans Thoma's zum Oktober entziffern möchte – bitte:

Freitag, 11. Oktober 2019

Stadtlyrik/2 – Neonreigen; Stadtschatten (Perdita Klimeck a. G.)

Interieur der Mall The Shoppes auf Marina Bay Sands in Singapur
Beleuchtete Korridore, Aufzüge und ein gewölbtes Glasdach
Foto+©: Basile Morin, 05.06.2018; via wikimedia.commons; Liz.: CC BY-SA 4.0

Neonreigen
Lichtgaukler spiegeln
sich in die Leere
grauer Riesen.
Schlagen Worte
kunstvoll
auf den Asphalt.
Walk of fame
durch aufgeplatzte Neonröhren.
Nur der Himmel weiß,
dass niemand je
seine Sterne berühren wird.

stadtschatten
die stadt zählt
ihre letzten schatten
noch klopft das leben
im roten wein
betonherzen bröckeln
und faseln von liebe
der clown am nebentisch
verschenkt sein lachen -
nur nicht allein sein
wenn der vorhang fällt
und die nacht trauert sich
langsam ins licht
und atmet tränen

© Perdita Klimeck
-------------------------------------------------------------------------
Anmerkung:
Der Walk of Fame ist ein Gehweg in Los Angeles. Er erstreckt sich beidseitig des Hollywood Boulevard über 15 Häuserblöcke und noch drei weitere quer dazu. Auf diesen Abschnitten sind bis zum 23. Mai 2019 insgesamt 2.664 Sterne eingelassen worden. Mit ihnen werden Prominente aus der amerikanischen Unterhaltungsindustrie in den fünf Kategorien Film, Fernsehen, Musik, Radio und Theater geehrt. /nach Wikipedia/

Dienstag, 8. Oktober 2019

Frauenfragen an die Männer

"Was das Mädchen mal wird – was der Junge mal wird"
Illustrationen aus einem Heft über Sozialhygiene, Anfang 20. Jh.
Urheber unbekannt; via wikimedia.commons; gemeinfrei. *)

Frauenfragen an die Männer

Sagt, wo sind die Burschen hin,
die gern auf uns Mädchen schauen –
haben andres nicht im Sinn,
wollen trotzdem sich nicht trauen.
Möchten sie ermuntert sein
oder läuft es von allein?

Sagt, woher ein Mann es nimmt,
Frauen seiner Wahl zu daten.
Weil, so denkt er ganz bestimmt,
er sich könnte sonst verspäten …
Frau sagt Ja nur oder Nein –
Das kann doch nicht alles sein!

Sagt, wo sind die Alten, wo –
die das Leben mit uns teilten,
brannten einst ganz lichterloh,
eh sie plötzlich uns enteilten.
Jetzt wär Zeit uns zu verstehn,
doch schon muss ein jeder gehn.

© elbwolf (17.09.2019)
-------------------------------------------------------
Anmerkungen
·        Der Text des Gedichtes erinnert an eine ganze Reihe von Vorgänger-Texten, angefangen von dem sehr alten "Zogen einst fünf wilde Schwäne" oder einem anderen frühen Kettenlied. Das griff 1781 Johann Georg Jacobi auf und schrieb den Text "Sagt wo sind die Veilchen hin". Pete Seegers machte daraus das 8-zeilige je Strophe "Where have all the flowers gone". Marlene Dietrich sang dieses Lied in der deutschen, weltberühmten Version "Sag mir, wo die Blumen sind" **)
·        Zu Metrik und Adaptation: Weil ich die Text-Idee zwar bestechend fand, andererseits aber nicht gegen diese Garde von Lyrik & Musik konkurrieren wollte, schrieb ich eine Version OHNE Wiederholungszeilen und MIT gleichmäßiger Anzahl (trochäischer) Versfüße.
Schön wäre es, wenn sich jemand fände, der diesen Text so adaptierte, dass er singbar wäre, ohne allzu sehr an "Marlenen" zu erinnern.
·       Links:
  *) auf die Illustrationen
**) eine frühere Vertonung

Samstag, 5. Oktober 2019

Wie ein Artist

Jean-Louis Forain (1852-1931): Die Seiltänzerin, ~1885.
Standort: Art Inst. of Chicago; via wikimedia.commons; gemeinfrei

Wie ein Artist

Das Leben geht voran mit eignen Riten
und fragt nicht, wie du ihm gewachsen bist.
Es läuft die Zeit – liest jedem die Leviten,
egal, glaubt er als Jude oder Christ.

Ich wünschte mir zu sein wie die Artisten:
sie balancieren einzeln jeden Schritt
zum Ziele hin. Das ähnelt meinen Fristen –
dass ich nur ja nicht käme aus dem Tritt!

So hangel ich mich über Lebens-Seile,
setz Fuß vor Fuß zum unbekannten Ziel;
die Ungewissheit dauert manche Weile
und mutet an mitunter wie ein Spiel.

Doch ist es solches nicht, zu keiner Zeit –
man glaubt es nur aus Unbekümmertheit.

© lillii (Luzie-R; 08/2019)

Der chinesische Artist Zhang Fan mit dem Einrad auf dem Schlappseil.
Urheber: Usien, 05.02.2010; via wikimedia.commons; Liz.: CC BY-SA 3.0
-------------------------------------------------------------------------------------
Anmerkung:
Die Metrik des Gedichtes ist die eines englischen Sonetts: drei einzelne Quartette, hier in Wechselreimung, und ein abschließender Paarreim; insgesamt also 7 verschiedene Reimsilben; alle Verse fünffüßig-jambisch. 
Übrigens:
Mit Eigenversuchen lässt sich feststellen, dass die Genauigkeit, mit der wir die Lotrichtung feststellen können, etwa 1° beträgt! Daher genügt schon eine Kraft von 1–3 Prozent des Körpergewichts, um den Anfängen eines Ungleichgewichts entgegenzuwirken. [nach Wikipedia]

Dienstag, 1. Oktober 2019

Kalenderblatt 10/2019 (Dietmar Kunze als Gast)




Oktober / Grundmühle in Radebeul

Immer wieder gern besucht wird von mir das bauliche Ensemble der Grundmühle. Die mehr oder minder zufällige Anordnung unterschiedlichster Baukörper, die wechselnden Strukturen der Dacheindeckungen, die verschiedenen Außenwandflächen und die dazwischen stehenden Bäume geben dem Anwesen ein grafisch-malerisches Bild.
Besonders erscheint der Giebel des Hauptgebäudes aus Richtung Lößnitzgrund mit dem gekurvten Mansarddach und der freistehenden Ecksäule. Der schattige Hofbereich lädt in den heißen Sommermonaten zum Bier ein.
Apropos Bier: unzählige Generationen von Schülern der damals Erweiterten Oberschule, heute Louisenstift, haben die große Pause genutzt, um eben dieses, quasi als Mittagessen, zu sich zu nehmen.
Wie der Unterricht danach ausfiel, entzieht sich meiner Kenntnis.

Architekt Dr. Dietmar Kunze, Radebeul
Links:
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Team von "versbildner.blogspot.com" bedankt sich beim Künstler und Autor für Original­zeichnung und begleitenden Text sowie bei der Redaktion der Radebeuler Monatshefte "Vorschau & Rückblick" für die Vermittlung dieser Zusammenarbeit. Das hinzugenommene Farbfoto zeigt nicht nur die bloße – manchmal sogar wenig romantische – Realität, sondern vermittelt eine Vorstellung von Auffassung und Abstraktionsvermögen des Künstlers, das Typische und Wesentliche seines Motivs wiederzugeben.
Foto (Detail): Jbergner at de.wikipedia, 2013: Grundmühle Wahnsdorf, Lößnitzgrundstraße;   via wikimedia.commons, Liz.: CC BY-SA 4.0
Das beigefügte Gedicht "Grund-Versuchung" ist aus den meist stiefmütterlich behandelten (vollständigen und unvollständigen) Amphibrachen "u-u" gesetzt, dessen beide Strophen wegen Platzmangels nur an den Einrückungen erkennbar sind.

Unser Blog stellt Besuchern das aktuelle Kalenderblatt ab jedem Monatsersten zur Verfügung. Interessierte können es sich nach Umkopieren auf zwei A4-Seiten Word (die Seitenränder sind dabei an allen Seiten auf 2 cm einzustellen) im Duplexdruck auf ein A4-Blatt herausdrucken.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kalenderblatt 10/2019 auf "Versbildner" mit Dietmar Kunze als Gast