Montag, 8. Juli 2024

Das Sein

Holzschnitt des sog. Petrarca-Meisters; Aus Francesco Petrarca:
 „
Von der Artzney bayder Glück / des guoten vnd widerwertigen.
Vnnd weß sich ain yeder inn Gelück vnnd vnglück halten sol. 
Auß dem Lateinischen in das Teütsch gezogen. Mit künstlichen fyguren durchauß / gantz lustig
vnd schön gezyeret.“ Augsburg: Heynrich Steyner 1532

 

Das Sein

Das Sein bedeutet, dass ich bin,
und im Reellen mittendrin;
dass Denken, Fühlen und Erleben
mir von den Eltern mitgegeben
dass sie empfingen es vorzeiten
und ließen sich von Ahnen leiten ...
Doch wisst ihr, was mir manchmal scheint –
ob sie bewusstes Sein gemeint?

Wenn Menschen heute was erleben,
erleben sie es – denn sie leben
ganz einfach in den Tag hinein
und denken nicht ans Ende ... Nein !
An das, was mit uns wohl geschieht
wenn unser Leib die Erde flieht.
Gibt‘s nach gelebter Zeit ein Leben –
wer könnte darauf Antwort geben?

© Luzie Rudde

Montag, 1. Juli 2024

Kalenderblatt 07v2024: Baden – im Vor-Tattoo-Zeitalter

Zur gefälligen Beachtung durch unser Blog-Publikum!

Wir hatten hier ursprünglich die Abbildung folgender Bildbeilage aus der ″Jugend″ eingestellt:

Rudolf Riemerschmid (1873-1953, tätig bis in 1920er Jahre, besonders für die ″Jugend″;
Vetter des Architekten und Möbeldesigners Richard Riemerschmid).
Falteinlage ″Sommertag″ in № 28 der ″Jugend″ von 1907 (S. 600/1); Auszug.
(Bildbezeichnung und Künstlersignatur nicht erkennbar;
Exemplar der Zeitschrift befindet sich im Besitz des Verfassers)

Dies geschah in der Annahme, dass die Bildquelle von 1907 bereits ein Alter von 117 Jahren hat und der Künstler bereits 71 Jahre tot ist, also seit einem Jahr kein ©-Schutz gilt.
Es stellte sich heraus, dass das Gemälde 2023 von einem Plauener Auktionshaus exakt nach Erlöschen des Künstler-Copyrights verauktioniert wurde, nachdem es unmittelbar zuvor im Artikel ″Ein Sommertag in Plauen″ von einer Kunstzeitschrift besprochen wurde.
Da unser Blog jeglichen Zwist vermeiden will, verzichten wir auf die Abbildung.
Wer dennoch Riemerschmids Bild sehen will, kopiere dies in die Browser-Adresszeile:
https://deref-web.de/mail/client/9LQ3SsO8vIE/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.weltkunst.de%2Fauktionen%2F2023%2F08%2Fbild-des-tages-rudolf-riemerschmid-sommertag-mehlis-plauen

 

Baden – im Vor-Tattoo-Zeitalter

Da steht sie nun, die Maid, und richtig pur,
Am klaren Waldsee, dem verschwiegnen kühlen,
Sie sieht so aus, wie‘s ziemt ihrer Natur –
Lässt nur vom Winde sachte sich umspülen.

Was spiegelt sich im Wasser da so weiß?
Es sind die Wolken, die am Himmel ziehen.
Und sicherlich ist‘s ringsherum recht heiß –
Ein Bad tut not, der Hitze zu entfliehen.

Was irritiert jedoch Betrachter hier,
Sich vollends mit Genuss zu konzentrieren?
Es fehlt der Anhaltspunkt für ein Pläsier:
Wer will an blanker Haut sich delektieren?



 

Kalenderblatt 07/2024 – © elbwolf.