Der Parnass ist ein
2.455 Meter hoher Gebirgsstock in Zentralgriechenland, an dessem
südwestlichen Fuß Delphi liegt. In der griechischen Mythologie ist der Berg
Apollon geweiht und die Heimat der Musen, der Göttinnen der Künste. Deswegen
gilt der Parnass als Sinnbild und Inbegriff der
Lyrik.
Nach dem Parnass ist in Paris der Montparnasse benannt. /nach Wikipedia/
Nach dem Parnass ist in Paris der Montparnasse benannt. /nach Wikipedia/
Kein leichter Weg auf
den Parnáss!
Träumer! Du
hegst vielerlei an Gedanken,
Siehst sie zu Bildern sich formen vor dir.
Willst dann in Worte sie kleiden, umranken,
Wünschst, dass sie blieben als dein Souvenir.
Tänzer! Du scheinst durch die Zeilen zu schweben,
Stolpre nur nicht, wenn du schreitest fürbass.
Lass diese Verse doch rhythmisch erbeben,
Leite hinauf sie zum Berge Parnass.
Verseschmied! Such nicht voll Hast nach den Reimen,
Oftmals sind die nämlich spärlich gesät,
Wählerisch magst du nicht sein, nur schnell leimen –
Ahnst nicht, wie bald so ein Vers dir missrät.
Schmeichler! Du schmierst eine Kelle voll Honig
Jedem ums Maul, lobst ihn über den Klee.
Süße ist Labsal, doch schmeckt sie bon-bonig,
Weckt falsche Hoffnung Poeten in spe!
Kritiker! Wahr’ dir die Freiheit beim Urteil,
Wollen und Können – wäg’ beides gerecht;
Spende auch Beifall für manches an Kurzweil;
Hohn gib nur preis, was tatsächlich zu schlecht.
Schließlich: Verleger! Was seid ihr so pinglig?
Gönnt doch dem Dichter mal einen Versuch.
Dem ist sein Anliegen meistens sehr dringlich –
Ihr tragt dagegen schon längst bestes Tuch!
Nachwelt? Ja, die ist besonders penibel,
Misst am Gesamten vergangenes Ding.
Flicht ihren Lorbeer nicht immer plausibel –
Niemand erachtet sie deshalb gering!
© elbwolf (2009; Neufassung 14.11.2014)
Siehst sie zu Bildern sich formen vor dir.
Willst dann in Worte sie kleiden, umranken,
Wünschst, dass sie blieben als dein Souvenir.
Tänzer! Du scheinst durch die Zeilen zu schweben,
Stolpre nur nicht, wenn du schreitest fürbass.
Lass diese Verse doch rhythmisch erbeben,
Leite hinauf sie zum Berge Parnass.
Verseschmied! Such nicht voll Hast nach den Reimen,
Oftmals sind die nämlich spärlich gesät,
Wählerisch magst du nicht sein, nur schnell leimen –
Ahnst nicht, wie bald so ein Vers dir missrät.
Schmeichler! Du schmierst eine Kelle voll Honig
Jedem ums Maul, lobst ihn über den Klee.
Süße ist Labsal, doch schmeckt sie bon-bonig,
Weckt falsche Hoffnung Poeten in spe!
Kritiker! Wahr’ dir die Freiheit beim Urteil,
Wollen und Können – wäg’ beides gerecht;
Spende auch Beifall für manches an Kurzweil;
Hohn gib nur preis, was tatsächlich zu schlecht.
Schließlich: Verleger! Was seid ihr so pinglig?
Gönnt doch dem Dichter mal einen Versuch.
Dem ist sein Anliegen meistens sehr dringlich –
Ihr tragt dagegen schon längst bestes Tuch!
Nachwelt? Ja, die ist besonders penibel,
Misst am Gesamten vergangenes Ding.
Flicht ihren Lorbeer nicht immer plausibel –
Niemand erachtet sie deshalb gering!
© elbwolf (2009; Neufassung 14.11.2014)
Anmerkung für
Neugierige:Die Verse sind im
unvollständig-vierfüßigen Daktylus geschrieben.
unvollständig-vierfüßigen Daktylus geschrieben.
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