Samstag, 7. Oktober 2017

Herbstmagie

Otto Modersohn (1865-1943): Herbst im Moor (1895)
Standort: Kunsthalle Bremen; Quelle: wikimedia.commons; Liz.: gemeinfrei.
 Herbstmagie

Ebereschenfeuer brennt.
Sommer flieht, Sommer rennt.
Nebel liegen auf den Wäldern,
Letzte Halme auf den Feldern
Lassen treiben sich vom Wind.

Ebereschenfeuer loht.
Sommerend - Sommertod.
Krähen graben in den Schollen,
Nicht einmal die Vögel wollen
Überwintern hier im Land.

Ebereschenfeuerglut.
Sommer schläft, Sommer ruht.
Doch vom letzten Licht entzündet
Bleibt – durchaus nicht unbegründet –
Hoffnung hängen im Geäst.

Ebereschenfeuerbrand
Ist gelöscht, ist gebannt
Sonnenenergie gespeichert
Und mit Farben angereichert
Hält sich noch ein Sommerrest.

© immergruen (A.W., durchges. Sept. 2017)
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Hinweis:
Beim Vortragen der Verse wäre zu beachten, dass in der zweiten Zeile jeder Strophe mittig eine merkliche Pause vorgesehen ist.

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