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Scherzpostkarte Nr. 6653, (Leipzig o.J.;
Rechte, Quelle nicht recherchierbar)
vermutlich Lithograph.
Verlagsanstalt Bruno Bürger & Ottilie (tätig 1894-1908)
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Die Liebe gilt uns als die Himmelsmacht
–
da hat der Teufel in die Faust
gelacht
und zugewartet, bis es tüchtig
kracht:
die Harmonie war um die Eck'
gebracht!
Was machten
einst denn die Athener Frauen?
Sie ließen Männer
keine Reize schauen!
So etwas bringt ein Mannsbild um
den Schlaf –
auch fand sich nirgendwo ein
Paragraph,
der eheliche Weigerung betraf.
Der Mann schien dümmer sich als
selbst ein Schaf.
Entzug der
Liebe, meint er, macht marode:
hört das nicht
auf, zerhackt er die Kommode!
Nun reicht der Frau ja kaum ein einzig
Schrank –
darúm macht sie die Drohung ziemlich
bang.
Sie willigt schließlich in den
Liebessang,
ermuntert den Bewerber: hier gings
lang!
Da mussten
Männer nicht mehr endlos bitten:
sie waren für
die Pflicht erneut gelitten.
Ein steter Frieden fördert auch
die Kür –
ein Paar hat híerbei sicheres Gespür
und hält dazu geöffnet Tor und
Tür.
Worüber wied'rum lächelt der
Satyr.
So bleiben
ständig Lust und Leid verwoben;
fangt nur mit
Lesen wieder an – ganz oben!
© elbwolf/Wolfgang H. (11.02.2019)
Entwarnung für das Kommödchen
Wer da denkt, die Frau sei Teufels Werk,
ist im Denken wirklich nur ein Zwerg.
Männer sollten drum ihr Augenmerk
nicht nur richten auf den Venushügel –
schnell entgleiten ihnen dann die Zügel.
Was nun die Verweigerung betrifft:
kluge Männer haben sie umschifft,
schrieben stets in ihrer schönsten Schrift
Lob- und Liebeslieder auf die Frauen
und gewannen damit ihr Vertrauen.
Frauen lieben nun mal Kleiderpracht,
was dem Manne schon Probleme macht.
Lob hat da manch Wunder schon vollbracht.
Gönnten zwei sich lieber doch ein
Schläfchen,
gäb' es niemals mehr die dummen Schäfchen.
Braucht' es nicht mehr diesen Griff zum Beil,
bliebe folglich die Kommode heil.
Amor nähme wieder seinen Pfeil,
ließe ihn von Bogens Sehne schwirren –
und den Täuberich ums Täubchen girren.
©
lillii (Luzie-R; 21.03.2019)
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Womit unsere
Serie über Beziehungen und spezifische Krisenerscheinungen in denselben endet,
ehe wir vielleicht gar kein Ende mehr fänden …
ehe wir vielleicht gar kein Ende mehr fänden …
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