Donnerstag, 12. September 2019

September – ein Monatsbild

Hans Thoma (1839-1924): September (Monatsbild aus dem Festkalender)
Mappenwerk, Seemann Verlag Leipzig; via wikimedia.commons; gemeinfrei.

September

"Der September bringt mit seiner Waage
die Gleichheit von Tag und Nacht,
der heilige Michael, der Engel der Gerechtigkeit, mit starker Wehr,
hat den Drachen der Zwietracht unter seinen Füßen." [Hans Thoma]

Die Übergänge bei den Jahreszeiten –
die wollen nie versteckt vorübergleiten.
Der Sommer hat erneut nun ausgedient;
Sankt Michael wird ihn hinüberleiten.
Dem Tag wie auch der Nacht teilt er gerecht
die Stunden zu nun schon seit Ewigkeiten.
Der böse Drache unter seinen Füßen,
von ihm besiegt im Kampfe schon beizeiten,
ist machtlos, denn des Engels scharfes Schwert
hält nieder – würde ihm den Tod bereiten.

September, Herbstes allererster Mond,
der mit den Farben die Natur belohnt;
die Tage – warm, die Nächte merklich kühler:
ein Übergang, von alters her gewohnt.
Die Erntezeit, sie geht dem Ende zu;
des Bauern Feldarbeit hat sich gelohnt.
Des Sommers Frucht kann nun genossen werden.
Die Vogelnester sind nicht mehr bewohnt.
Es blühen rosa noch die Herbstzeitlosen,
denn sie sind Herbstes Kühle ja gewohnt.

Das Wesen der Natur ist sich bewegen;
doch was heranwächst, gilt es zu umhegen.
Insektenwelten leben nochmals auf
und emsiges Gesumm ist stets zugegen.
Die Vögel sammeln sich zum Zug nach Süden,
was überwintert, braucht sich nicht zu regen.
Das Gras wird jetzt zum letzten Mal gemäht.
Verharren dann, wie um zu überlegen …
Die nicht sehr lange, wohlverdiente Pause
schließt einen Kreis, ohn' ihn zu widerlegen.

© lillii (Luzie-R)

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