Montag, 17. Februar 2020

Stadtlyrik/6 – Immer schon; Randerscheinung (Perdita Klimeck a. G.)

Amsterdamer Gracht mit dem Erotikmuseum, Oudezijdsachterburgwal 54;
Aufnahme: 24. April 2010, 20:52; Public-Domain-Pictures von pixabay.

immer schon

tagträume pulsen über das pflaster
hängen in mauerritzen
längst vergangen und doch
immer wieder neu erfunden

chick lit *) im herzen der mädchen        
 
und die hitze der nacht
trägt blüten aus lust

wie eh und je


Randerscheinung

Hartbeton kratzt am Horizont
Monotoniegewirktes hängt mutlos
hinter blinden Scheiben.
 
Graukreise, aufgereiht wie Perlen
fangen ihn ein,
den Stoff aus dem die Träume sind.
 
Über allem hängt schweigend
der bittere Geruch Resignation.
 
Und zwischen gelben Säcken
spielt ein Kind.

© Perdita Klimeck
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Anmerkung:
*) Unter Chick-Lit (wörtlich etwa „Mädels-Literatur“, sinngemäß „anspruchslose Frauenliteratur“) versteht man [nach Wikipedia] belletristische Literatur, die sich an Frauen und Mädchen wendet. Die abwertende  Bezeichnung stammt aus dem Amerikanischen und setzt sich aus den beiden Wörtern chick und lit zusammen, wobei chick ein umgangssprachlicher und abwertender Begriff ("Küken") für eine junge Frau und lit die Abkürzung für literature, also Literatur ist.

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