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Von Wolken
verdeckter Mond über San Diego, Kalifornien.
Foto:
Rufustelestrat (2005); via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 3.0
("Exzellenz-Datei"
– am 25. Januar 2007 das "Bild des Tages")
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(W)EILE
Am Tag
tanzt Eile wahllos durch die Gassen,
dreht
hundert Pirouetten stets mit Rückenwind.
Die
Vielfalt in den Fenstern macht sie farbenblind,
die
Muße hat sie hinter sich gelassen.
Nachts
sieht man sie an grauen Mauern stehen,
ermüdet
sucht sie nun das Bunte in der Stadt.
Doch
was vorhin im Laufschritt glänzte, ist nun matt,
nur
Kälte ist im Neonlicht zu sehen.
Und
nur der Mond weiß um die Seelenqualen.
Sein
warmer Schein, mit Gold nicht zu bezahlen,
sorgt
nun dafür, dass alles Dunkle weggefegt.
Im Silberlicht
mit Weile unter Bäumen,
erliegt
sie farbenfrohen Wunderträumen.
Die
Eile hat ihr enges Mieder abgelegt.
©
Perdita Klimeck (2013)
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Quelle:
wortgefecht
Lyrik aus dem Sperling-Verlag, Nürnberg, 2013
S.57 – Abdruck mit Einverständnis der Autorin
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