Erkenntnisse
über ganz einfach nichts.
Ich wollte, dass
(aus meiner Sicht)
der Dichter säh's
als seine Pflicht
und nähm zum
Endreim nie das "nicht" –
was sich
zunächst so leichthin spricht.
Gesetzt den
Fall, dass mein Gewicht
sich hielte in den
Grenzen nicht,
die ich ersann (voll
Zuversicht),
so zu umgehn
Konsumverzicht.
Ja wäre nicht dies
"geht doch nicht",
dann wüchsen Bohnen
dicht an dicht
direkt (beim
Munde) im Gesicht …
muss lachen,
weil der Hafer sticht.
Am Ende (denk
ich kleiner Wicht)
find' ich den
Ausweg im Gedicht:
es schönt mir stets
das Lebenslicht –
noch schöner
wird's hernach auch nicht!
Gezeigt ward,
wie der Vers per nicht
sich jede
Strophe anders bricht,
und schließlich mir
den Kranz doch flicht:
erwarten konnte ich
das (nicht).
© elbwolf
(10.7.2020; bearbeitet)
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● Zum Bildtitel:
Laut Wikimedia wird in vielen Kulturen "Schwarz"
mit dem Nichts assoziiert (und "Weiß" mit Trauer) – bei den Deutschen
scheint es eher umgekehrt zu sein.
● Anlass zum obigen Gedicht
war eine als Zitat vorliegende Strophe mit recht merkwürdiger
Unterzeichnung:
Am schwersten zu bergen ist ein Gedicht;
man stellt es untern Scheffel nicht.
Hat es der Dichter frisch gesungen,
so ist er ganz davon durchdrungen;
hat er es zierlich nett geschrieben,
will er, die ganze Welt soll's lieben.
Er liest es jedem froh und laut,
ob es uns quält, ob es erbaut.
(Divan; Geständnis; JWG)
Vielleicht schon was Älteres, denn heute würde man nicht
"Divan" sagen, sondern eher "Sitzlandschaft"! Aber gut, ich
werde es schon noch herausbekommen …
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