Sonntag, 12. Juli 2020

Stadtlyrik/11 – tagein, tagaus (Perdita Klimeck als Gast)

Andrang auf der Pariser Metro-Station Saint-Augustin
Foto: Cramos, 11.01.2015; via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY 3.0

tagein, tagaus
tragen deine gedanken
das gleiche graue gewand
und jeden morgen
bindest du
die schwarzen schuhe
und quälst dich
durch die tristen
stadtoasen

KEIN BEDARF
sagt jedes zweite heimchen
schließt die tür
und du bleibst zurück
mit dem geruch
von dem
was man familie nennt
und leerem magen

zeit
dir ein wenig GELB
zu schenken
bevor du Rot siehst –

irgendwann

© Perdita Klimeck (2013)

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Quelle für das Gedicht:
"wortgefecht"
Lyrik aus dem Sperling-Verlag, Nürnberg, 2013
S. 42 – Abdruck mit Einverständnis der Autorin

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