Samstag, 17. September 2022

Ei, ei – Genderei


Autor Netpilots: Beispiel für Pleonasmus. Gefertigt: 15-06-2021
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 3.0.


 Liebe Freunde unseres Lyrik-Blogs!

In der 2. Septemberhälfte hält der Verein Deutsche Sprache seine jährlichen Hauptversammlungen und Feierstunden für den Erhalt einer sauberen "unverhunzten" Muttersprache ab. In Dresden versammelten sich an die zweihundert Mitglieder und Gäste – es ging hauptsächlich um die schon gar nicht mehr neue und noch weniger lustige "Bereicherung" des Deutschen um das Gendern.

Nun macht die Literatur die Hochsprachenschicht jeder Sprache aus ­– Prosa, Drama, Lyrik – und ich habe mich einmal gefragt, wie denn die Lyrik mit Gendern aussähe, vor allem sich anhörte. Hier mein Beitrag:

 

Ei, ei – die Genderei!

Um einzuziehn ins Amt für Bundeskanzler*innen
muss doch zunächst mal eine*r diese Wahl gewinnen!
Hat jemand von den Kandidat*innen gewonnen,
ist für die anderen der Traum vom Amt zerronnen.
Doch brave Bürger*innen – achtet auf die Hunnen:
zu gern ersäuften die gleich Sprache mit im Brunnen!

 

Machen nicht diese wenigen Zeilen klar und deutlich, welche Tode unsere Lyrik stürbe, wenn man die "Genderierenden" gewähren ließe …

Mein methodischer Ratschlag für diejenigen, die es auch mal (mit einem Epigramm vielleicht) versuchen würden: erst scheinbar eifrig ins Horn blasen und in den letzten anderthalb Versen herablassend abservieren!

 © elbwolf, 16.9.2022

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen