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Ein Geizhals begleicht eine Rechnung /japanische Anekdote, Nr.41/
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Zwei Händler bieten ihre Waren
als Nachbarn auf dem Markte feil.
Der Kaufmann gibt sich welterfahren,
der Fischkoch bruzzelt alldieweil –
doch zeigen beide im Gebaren,
dass Geiz bestimmt ihr Seelenheil.
Zu Mittag geht der Kaufmann essen,
setzt sich zur Pfanne dicht beim Koch,
isst Brot und schnuppert selbstvergessen
den Duft, der aus dem Fischpott kroch.
Der Koch schreibt Rechnung zu
ermessen,
wieviel des Dunstes jener roch.
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Und reicht sie dann – auf gut Gelingen –
dem Kaufmann für genoss'nen Duft.
Der lässt ins Kästchen Münzen springen;
schwenkt dieses kraftvoll in der Luft:
"Hörst du die Münzen lieblich klingen",
fragt er den Fischkoch. "Ach du Schuft!
Bloß Duft genoss ich von den Fischen
zu meinem mitgebrachten Brot;
Hör du den Münzenklang, den frischen,
der ist von gleichem Korn und Schrot.
Da liegt kein Unterschied dazwischen:
wie stets ist das Geschäft im Lot!"
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