Juni – Ein Monatsbild
Der Juni bringt den Wendepunkt im Jahr.
Das Gras steht an zu einer ersten Mahd,
Das Gras steht an zu einer ersten Mahd,
und das Gesinde schwingt im Takt die Sensen.
Bekleidet ist man sommerlich sehr leicht;
die Hüte schützen vor den Sonnenstrahlen.
Die Frauen binden weiße Tücher um.
Den Männern obliegt die Arbeit mit den Sensen;
sie ist schwer und fordert ständig Umsicht.
Deutlich zeichnet sie im Grase Spuren.
Die Frauen haben es nur wenig leichter:
sie harken das gemähte Gras zusammen
und wenden es, um es dann noch zu häufeln.
Gemähtes Gras wird in der Farbe heller ,
verströmt dabei auch den Geruch der Frische.
Am Wiesenrand stehen belaubte Bäume
als eine Art Begrenzung zu den Bauten,
in denen sich die Herrschaft wohlsein lässt.
So zeigt das Bild uns wieder nicht den Adel,
sondern die Bauernschaft bei ihrer Arbeit,
© Luzie R.. (06/2018)
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Anmerkungen:
○ Das Monatsbild Juni vom Vorjahr 2017
verwendete als Illustration ein Bild aus dem "Breviarium Grimani"
(1490-1510); ihm gegenüber entstand dieses Bild hier oben fast ein Jahrhundert
früher. Was diese Zeitspanne von 1412-16 bis etwa 1500 gebracht hat, zeigt ein
Bilder-Vergleich: Juni-Bild aus dem Grimani-Brevier!
○ Link auf
eine umfängliche Beschreibung des Juni
im "Stundenbuch"
○ Literatur:
Heinrich Trost: Die Monatsbilder der Brüder von Limburg; Henschelverlag 1962
(Broschur); Reihe "Welt der Kunst"; antiquarisch/selten, Preis 5 - 20
€, aber dafür auch eingeklebte farbige Bilder und Beschreibungen aller Monate!
○ Die Verse
sind fünfhebige ungereimte Akzentverse (s. Stummer, S. 45/46).
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