Überlegungen am Jahresende
– Dezime –
Altes Jahr, schon fast vergangen:
seine Stunden sind bemessen;
manche werden unvergessen
hohe Wertigkeit erlangen –
dennoch vielen galt auch Bangen.
Menschen sind so uneinsichtig,
nehmen sich meist viel zu wichtig,
leben im Vorübereilen:
Zeit bleibt nicht um zu verweilen,
so, als wär das Leben nichtig.
© lillii (Luzie-R)
Jahresrückblick und -neuanfang
– Stanzen –
Hat denn dies
Jahr gebracht, was ich erwartet –
für alle?
wenigstens für mich ganz still?
Der Hoffnung
Spiel ist niemals abgekartet,
sie macht nicht
das und so, wie ich wohl will.
Gesundheit wünscht'
ich – wäre durchgestartet;
gewährt ward mir
nur ein April, April !
Die großen Dinge
musste ich vermeiden:
nicht leicht,
sich zu begnügen und bescheiden.
Bringt wohl das
neue Jahr, was ich erträume –
und sei es nur
für mich ganz insgeheim …
Erwartungen sind
oftmals eben Schäume:
voll Leichtsinn
geht man ihnen auf den Leim.
Wie stell ich's
an, dass ich nicht viel versäume
von dem, was
noch verborgen liegt im Keim?
Noch brauchte
ich nicht dies und das zu lassen …
ich könnte
manches noch ins Auge fassen!
© elbwolf (Wolfgang H., 28.12.2018)
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Zur Metrik: s. Stummer, S.84/85.
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