Mittwoch, 29. Mai 2019

Über die Schulter geschaut

Arnold Böcklin (1827-1901): Selbstbildnis mit fiedelndem Tod (1872; Alte Nat.-Gal.)
Foto: Google Cult. Inst., 2011; via wikimedia.commons; Liz.: gemeinfrei 
Für Paula, meine liebe Freundin und Vertraute,
die mir lebenslang wie eine Schwester war.
Völlig unerwartet wurde sie am 22. Mai 
aus dem Zeitigen gerissen; sie fehlt mir nun sehr.

Über die Schulter geschaut
- wie ein Requiem, nur in Versen -

Fidelnd steht er hinter dir;
hörst du denn nicht seine Weise
spielt er sie doch oft sehr leise;
sein Beruf ist Pionier:
Wegbereiter für die Zeit –
kennt nicht Kummer, kennt kein Leid.

Er wird einmal jeden finden –
unverhofft, mal lang ersehnt
fordert plötzlich er den Zehnt;
da gibts kein Heraus-sich-winden.
Unerbittlichkeit für jeden;
lässt nicht gelten Widerreden.

Den er trifft, ganz unerwartet,
nimmt er mit sich in ein Reich –
sei das fließend, engelsgleich
oder schattenhaft geartet;
niemand kann Genaues sagen,
und so bleiben viele Fragen … 

Wenn wir gehen, dann wohin?
Was ergibt des Lebens Sinn?

© lillii (Luzie-R; 25.05.2019) 

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