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Neapel, Kloster von Santa Chiara: Allegorie des Schweigens Urheber: Lalupa; via wikimedia.commons; GNU-Liz für freie Dokumentation ab Vs.1 |
Die Stille suchend
Wenn ich die Stille suche
gehe ich in den Wald.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Die Bäume ächzen,
die Blätter raunen,
die Vögel singen,
der Bach murmelt.
gehe ich in den Wald.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Die Bäume ächzen,
die Blätter raunen,
die Vögel singen,
der Bach murmelt.
Wenn ich die Stille suche
steige ich auf einen Turm.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Die Treppe knarrt,
der Wind singt,
die Stadt lärmt,
die Turmuhr tickt.
steige ich auf einen Turm.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Die Treppe knarrt,
der Wind singt,
die Stadt lärmt,
die Turmuhr tickt.
Wenn ich die Stille suche
gehe ich an einen See.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Die Wellen plätschern,
die Enten schnattern,
das Schilf flüstert,
der Reiher taucht.
gehe ich an einen See.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Die Wellen plätschern,
die Enten schnattern,
das Schilf flüstert,
der Reiher taucht.
Wenn ich die Stille suche
ziehe ich mich zurück.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Meine Gedanken schreien
so laut, dass sie alles andere
übertönen.
Sie rufen: Pflicht!
Und ich stelle mich,
doch die Stille
finde ich nicht
ziehe ich mich zurück.
Und dann lausche ich
und finde sie nicht.
Meine Gedanken schreien
so laut, dass sie alles andere
übertönen.
Sie rufen: Pflicht!
Und ich stelle mich,
doch die Stille
finde ich nicht
© Luise Winrich a. G. (Juni 2019)
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