Donnerstag, 5. Dezember 2019

Omi und die neuen Medien

Quelle: Favorite images - Yandex.Collections.ru
vor 2013; kein Autor, kein Lizenzhinweis
(Omi-Sprechblasen von der Verfasserin hinzugefügt!)

Omi und die neuen Medien

Die Omis strickten früher Strümpfe
für Mann und Kind und überhaupt –
war es doch einer ihrer Trümpfe.
Und Mützen für jedwedes Haupt.
Doch diese Kunst, sie kam abhanden –
Im Internet sie sie nun fanden.

Schnell wird der Laptop hochgefahren.
Gibt sie bei Tante Google ein,
was unisono ging vor Jahren
bei Omis wie von ganz allein.
Zuerst die Maschen aufgeschlagen –
das ging noch ohn lang zu fragen.

Drei Nadeln sind bestückt mit Schlingen,
zu einer Runde nun gefasst.
Zwei rechts, zwei links – vor allen Dingen
nichts fallen lassen - Aufgepasst!
Das Bündchen ist schnell lang genug;
jetzt macht man sich bei Google klug.

Wie war das, wie strickt man die Ferse?
Das Internet die Antwort weiß.
Dabei kommt es zur Kontroverse,
die Münder redeten sich heiß.
Es wird gegoogelt und gestrickt,
die Sache scheint doch sehr verzwickt.

Doch Omis lassen sich nicht schocken –
sie zappen sich durchs Strickprogramm
und fertig sind alsbald die Socken;
das Stricken wird kein Melodram.
Jetzt sitzt bis nachts um drei die Omi
vorm Läppi, wird so schnell zum Promi.

© lillii (Luzie-R; 27.11.2019)
-----------------------------------------------------------------------------
Eine englische Version von Versen über die eifrigen Omis
findet sich im Internet → hier

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen