Neues und Altes
Pro – Neues (Triolett,
trochäisch)
Lasst uns doch das Neue loben!
Merkt: der Segen kommt von oben,
heute wie am ersten Tag –
lasst uns doch das Neue loben!
Selbst wer anfangs nicht gleich mag,
ist der Sache nicht enthoben,
und am Ende sagt er zag:
lasst uns doch das Neue loben!
Contra – Nur Neues (Triolett,
jambisch)
Wir möchten nicht nur stets das Neue,
denn irgendwann packt uns die Reue,
was da an Altem untergeht.
Wir möchten nicht nur stets das Neue,
Das Altbewährte wird verweht,
drum retten wir's mit Bauernschläue,
auf dass es wieder aufersteht –
wir möchten nicht nur stets das Neue!
elbwolf, 5. Juli 2018
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Legende:
Das Triolett gibt es in der deutschen Lyrik seit dem 18. Jh. – es ist
selbst schon ein Gedicht, hat 8 Verse (Vierfüßler, jambisch oder trochäisch)
mit nur 2 Reimen (a, b; einer männlich, der andere weiblich; egal, welcher
beginnt). Der erste Vers kehrt in der 4. und der 8. Zeile wörtlich wieder und
heißt Schaltvers. Bezeichnet man ihn mit einem Großbuchstaben, dann lautet das Reimschema: AabAbabA.
Wir vom
"versbildner.blogspot.de" posten Trioletts zum wiederholten Male und
finden, dass sie sich besonders für Paare solch einstrophiger Gedichte eignen,
die etwas Gegensätzliches behandeln – was in den Schaltversen auch seinen
besonderen Akzent findet.
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