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George Stubbs (1724-1806): Bei der Kornernte
(1785).
Tate Gal., London; via Wikimedia Commons & The Yorck Project; public domain.
Genreszene
des 18. Jh. nach der gängigen August-Ikonographie. Herausgeputzte Männer
und Frauen bei der Ernte unter Aufsicht eines Berittenen: ein „Bühnenstück“,
das die soziale Wirklichkeit der Landbevölkerung konsequent verleugnet.
Erntezeit
– seinerzeit
Sie warfen sich in ihre beste Schale,
wenn es hinaus aufs Feld zum Ernten ging;
sie hofften nur, dass sie ein Künstler male
und sorge, dass der Segen grade hing.
Die Puppen stellte man in langen Reihen
und manchmal spielte man darin Versteck –
der Aufpasser zu Pferd tat's gern verzeihen;
und rührte sich ansonsten nicht vom Fleck.
Doch das ist – erstens! – heute längst vergangen;
heut rattern die Traktoren übers Feld;
und – zweitens! – geht das Korn nur zu erlangen,
wenn man den Acker mühevoll bestellt.
Doch die, die glauben Früheres zu kennen
und wehmutsvoll erzählen es dem Kind,
die sollten wirklich nicht um Altes flennen –
die Zeiten fliegen wie der Wirbelwind!
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