Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Sonntag, 29. Oktober 2017

"Bräuche/Sagen meiner Münsterländischen Heimat" (3) – De Düwelkes van Ranstropp

Düwelkes auf den Konsolen der Pfarrkirche St. Walburga in Ramsdorf
Foto + ©: die Verfasserin; Aufnahme vom 08.10.2017

 "Bräuche/Sagen meiner Münsterländischen Heimat"
(3) – De Düwelkes van Ranstropp

Es trug sich zu in längst vergangnen Zeiten,
als Geisterwesen unter Menschen weilten,
dass  Düwelkes in unserm kleinen Städtchen
erschreckten oftmals nicht nur kleine  Mädchen.
Sie trieben Unfug auf den Grabeshügeln
am Lünsberg; tobten, waren nicht zu zügeln.

Sie trieben Schabernack, und mit Entrüstung
sah lauern man sie auf der Fensterbrüstung.
Die Dorfbewohner waren's leid; ihr Ziel:
zu unterbrechen dieses finstre Spiel.
Beschlossen wurde, diese üblen Wesen
jetzt einzufangen – ohne Federlesen!

Gerichtet wurde über deren Taten –
man nahm die Zeit, sich gründlich zu beraten.
Die Strafe war – hierbei gab's kein Verdrücken:
"Das Kirchgewölbe tragen auf dem Rücken."
Dort hocken sie nun ewig auf Konsolen
und selbst kein Teufel traut sich sie zu holen.

Sie teilen nun mit Heiligenfiguren
den Kirchenraum, den Schlag der Kirchenuhren.
Dem Bösen jedoch nicht ganz abgeschworen,
ziehn Fratzen sie, und das bis zu den Ohren.
Sie ächzen unter ihrer schweren Bürde
und achten nicht des Gotteshauses Würde.

Erlösung nur erfolgt am jüngsten Tage.
Falls sie bereun! So steht es in der Sage …

© lillii (L-R)

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Der Herbst schreitet voran

Herbstlicher Tag

Regen hüllt die Welt in Grau,
Tropfenvorhang fällt,
Nebelfeld beschränkt die Sicht
auf die Alltagswelt.

Menschen ohne Seitenblick
eilen unbeirrt,
sehen nicht den Pflasterstein,
der zum Spiegel wird.

Regen macht die Schritte schnell
und der Schirm macht blind.
Aufgestellter Kragen schützt 
vor Novemberwind.

Menschen flüchten ins Lokal,
Luft riecht schon nach Schnee.
Kerzenschimmer im Gesicht,
und im Glas der Tee.

                                    Herbstlicher Gruß

Der Herbst legt mir den Ahorn hin
In seinen schönsten Farben
Ein rost'ges Rot, ein helles Braun
Ein Gelb wie Erntegarben.
So satt zu dieser Jahreszeit
Ist seine Farbpalette
Von der ich für mein eignes Bild
Gern ein paar Tupfen hätte.

Der Blätterduft ist modrig schwer
Leicht bitter, rauchig, staubig
Kastanien schlagen platzend auf
Die Wege werden laubig.
Gegerbt vom Morgennebel liegt
Ein Teppich mir zu Füßen
Der meine harten Schritte dämpft.
Ich geh auf Herbstlaubwiesen.

© immergruen (A.W.)

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Zum Bild:
Beide Hälften dieser Bildwiedergabe sind natürlich nur ein einziges Gemälde:
Emily Carr (1871-1945; Kanada): Autumn in France (1911; Herbst in Frankreich); gemeinfrei.
Standort: Kanadische National-Galerie, Nr. 4882; Quelle: wikimedia.commons.