Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Samstag, 26. März 2022

Der Mann in der Natur – "Ein Mann Ein Buch"/3

Foto Heribert Pohl: Sächsische Schweiz - Imbiss am steinernen Tisch, 1.9.2012;
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 2.0

Vom modernen Mann wird heute viel erwartet. Er soll im Haushalt helfen, die Windeln wechseln, der Frau zuhören können und dergleichen mehr. Gibt es noch die Männerdomäne oder bleibt das ursprüngliche Bild vom starken Mann auf der Strecke?
Ach ja – "Er" soll auch den so genannten Grünen Daumen haben …

 

Der Mann in der Natur

Nicht nur im Hause zeigt der Mann,
was er so macht, weil er es kann,
denn auch im Felde und im Garten
lässt er nicht lange auf sich warten –
na denn mal hurtig!

Das Leben ist ein Warteraum,
drin jeder Mann pflanzt einen Baum.
Ein Kirschbaum wäre minimal,
ein Mammutbaum etwas formal –
doch grün sind beide!

Noch größren Eindruck macht der Mann,
der wie ein Cowboy reiten kann;
ist das dem Mann etwas zu bunt
geht lieber Gassi er mit Hund –
ein Köter bellt nur !

Das Zelten geht im Handumdrehn,
sieht "Er" das Zelt vor Augen stehn:
dann fällt die Auswahl "Ihm" nicht schwer
und das Gestänge liegt nie quer –
nur höchstens manchmal!

Beim Wandern unterm Himmelszelt ,
am Tag, bei Nacht – die gleiche Welt:
Er findet heim, ist orientiert,
was der Familie imponiert –
hat kaum gegoogelt!

© gitte (15.03.'22)

Montag, 21. März 2022

Mensch & Mode – eine Glosse

Sofia Pascual (Author): Arena Martinez e-commerce (22.02.2021)
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0

Mensch & Mode – eine Glosse

 

Motto, das glossiert wird:
    Mode macht die Fraun zu Gleichen!
    Müssten Fraun da nicht erbleichen?
    Mancher Mann wär sonst verblichen,
    Wenn sich Frauen alle glichen.
Epigramm nach einem Aphorismus
der Christine von Schweden (1626-89)

 

Frauen schwärmen von der Mode –
jede will die Schönste sein
und Modernste obendrein.
Fangen an sich rauszuputzen;
Männer fangen an zu stutzen.
Dies ist nun für sie ein Zeichen,
dass die Frau will was erreichen,
klagt, ihr Kleid sei nicht modern
und er hätt sie nicht mehr gern –
Mode macht die Fraun zu Gleichen

Modemacher schmücken Frauen
mit ureigenen Ideen
die dann mit der Zeit vergehen.
Ob die Fraun der Mode trauen,
sich an ihr auch recht erbauen?
Modekunst steht hier als Zeichen,
Frauengunst sich zu erschleichen.
In den Straßen, rauf und runter,
Kleider machen Welten bunter –
müssten Fraun da nicht erbleichen?

Männer scheuen die Probleme
welche Fraun mit Mode haben:
schmälert‘s doch ihr Bankguthaben!
Doch sie sagt mit etwas Häme,
wenn sie Kleider nicht bekäme,
wäre sie nicht ausgeglichen,
ihre Gunst sei ihm gestrichen.
Das will er nun nicht riskieren,
Lässt sich doch zum Kauf verführen –
mancher Mann wär sonst verblichen

Männer lieben schöne Frauen;
sind sie dann noch lieb und nett,
freundlich, höflich und adrett,
würden Fraun gern ihnen trauen:
solch ein Liebchen muss man schauen.
Ist dann eine Zeit verstrichen,
sie vielleicht auch ehelichen.
Doch wer gibt hier Garantien,
dass sich lohnen Mannes Mühen –
wenn sich alle Frauen glichen.

© Luzie R.

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Lyrikformat:
Glosse aus vier Dezimen im Format "espinela" mit Bezug
auf die vier Zeilen des Mottos. Die geforderten beiden Abstandszeilen
innerhalb jeder Strophe sind durch Unterstreichungen nur angedeutet.

Mittwoch, 16. März 2022

Dein Blick

Otto Mueller (1874-1930): Sitzendes Paar, (Gemälde, ~1920);
Urheber: The Bridgeman Art Library, Obj. 825303; Standort: Privatsammlung;
via Wikimedia Commons; Liz.: gemeinfrei.

 

Dein Blick – dein Atem – deine Arme

Der Blick von Dir sagt mehr als viele Worte;
ein Wort von Dir – und wären es auch mehr,
das Du mir sprichst, ist leis und von der Sorte,
dass es den Abschied macht auch nicht so schwer.
Doch deine Blicke bringen mich zum Träumen;
sie wärmen, und ich möcht' sie nie versäumen.

Dein Atem, wenn er mein Gesicht umweht -
lass mich ihn trinken wenn ich durstig bin.
ich hoffe, dass der Wind sich niemals dreht,
den Atem stiehlt, denn er ist weiterhin,
was meinen Sinn berauscht, gefügig macht,
und immer wieder – nicht nur eine Nacht.

Wenn deine Arme zärtlich um mich liegen
und sie mich wiegen wie ein kleines Kind;
dann möcht' mit dir ich zu den Sternen fliegen –
ich seh nur Dich, für andres bin ich blind.
So lass mich noch ein Weilchen weiter träumen;
ich spüre dich, ich will Dich nicht versäumen.

© Luzie R.

Freitag, 11. März 2022

Ende der Qualen – wirklich?

Ausschnitt aus der Titelseite von "Sächsische Zeitung" (Dresden) am 10.03.2022
(Gemeldete Neuinfektionen zu Donnerstag, dem 10.03.'22: 262.752)


Ende der Qualen – wirklich?

Mehrfach Hunderttausend Infektionen
zählte man in diesen letzten Tagen,
und sie werden wieder zu Millionen –
niemals enden könnten diese Plagen!
Aufgehört hat jetzt sogar das Schimpfen:
'Ungeimpfte Bürger – lasst euch impfen!'       

Werden wir nicht irgendwann gescheiter,
ziehen aus Vergangenem die Schlüsse;
manches bringt natürlich uns auch weiter,
andres sind nur Platzpatronenschüsse:
krachen tun die in erwünschter Weise –
Lautes hört man besser als das Leise.

Abgeschafft sind bald die letzten Regeln,
neue treten kaum an ihre Stelle –
und wir segeln weiter unter Segeln,
und wir wissen nicht auf welcher Welle.
Spätestens im Herbst, vielleicht auch früher,
sind verblüht die letzten Frühjahrsblüher!

© elbwolf (W.H.), 10.03.2022

Samstag, 5. März 2022

Frühlingsgezwitscher / Monatsbild-03v2022

Jan Brueghel der Jüngere (1601-78): Das Vogelkonzert (~1645, Gemälde)
Herzog Anton Ulrich-Museum (HAUM, Braunschweig);
via Wikimedia Commons; Liz.: gemeinfrei.

 

Frühlingsgezwitscher

Der Frühling bringt oft über Nacht,
die ersten lauen Lüfte
samt zarter milder Düfte –
das Ganze scheint ganz gut durchdacht.
Gezwitscher hört in einer Tour
man überall in Wald und Flur.

Die Amsel singt im Flötenton,
der Fink ist etwas leiser;
die Drossel schmettert heiser;
der Star hat andre Ambition.
So geben alle viere kund:
der Frühling – der wird wieder rund!

Zuletzt schreit lauthals noch der Kauz
vom schwankend-hohen Aste –
wenn er den überlaste,
macht es am Ende noch 'pardauz'.
Sein Rufen führt ihm jedes Jahr
die Käuzin her zum Kauzenpaar.

Der Frühlingssonne warmer Strahl
lockt schließlich selbst die Leute:
sie werden Frühlings Beute
genauso, wie schon letztes Mal.
Wenn sich die blaue Luft bewegt,
wird aller Lebenslust erregt.

© Luzie Rudde & elbwolf/W.H. (Teamwork)

Dienstag, 1. März 2022

Kalenderblatt 03/2022 – Osterzgebirgsbilder von Udo Petzold

© Udo Petzold (*1950)                                                       Geising, Osterzgebirge (Ölgemälde)
Karl-Sieber-Straße/Ecke Poststaße, mit Blick auf die Stadtkirche von 1689


↑ © Bild: Udo Petzold (s. u. Hinweis)                                                          ↑ © Text: W. Herrmann

Hinweis:
Das ©-Right für das Bild von Herrn Udo Petzold, Dresden, liegt
 – zusammen mit der Verantwortung für Bildbenennung und -datierung –
vollumfänglich beim Autor. Diese Wiedergabe entspricht einer einmaligen Gestattung
durch den ©-Inhaber und ist auch bei dieser nicht-kommerziellen Verwendung
auf "Versbildner" keinerlei Lizenzierung nach CC BY-SA 2.0-4.0 gleichgestellt!.
Sämtliche Bilder befinden sich im Privatbesitz des Künstlers.

Kalenderblatt 03/2022 – Osterzgebirgsbilder von Udo Petzold (*1950)
Geising (Osterzgebirge), Karl-Sieber-Str. (Öl)

Anmerkung:
Geising ist ein Stadtteil von Altenberg in Sachsen im östlichen Erzgebirge
unweit der
tschechischen Grenze. Der Geisinger Stadtrat stimmte am 21. Dezember 2010
mehrheitlich der Eingemeindung nach Altenberg zum 1. Januar 2011 zu.
Durch die Eingemeindung wuchs Altenberg auf eine Fläche von über 146 km² und wurde damit
 die mit Abstand größte Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Die Einwohnerzahl stieg von ca. 5.700 Einwohnern auf knapp 8.900 Einwohner.
Zugleich entstand eine neue regionale Touristenhochburg. [nach Wikipedia]