Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Dienstag, 16. April 2024

An den Frühling

James Jebusa Shannon (1862, Nähe New York - 1923, London):
“Im Frühling“ (1896); üblicher Titel: “Zärtlichkeiten unter Apfelblüten“;
Standort: Privatsammlung; Aufnahme: Sotheby′s Publications 1989;
via Wikimedia Commons; Liz.: gemeinfrei.

An den Frühling

Du bist so ungestüm, mein Liebster!
Du bist zwar stürmisch, aber kalt.
Ich hab so lang auf dich gewartet!
Der Wald war jung und wurde alt.
Jetzt trägt er neue Lebensknospen.
Ich wusste es, du kommst jetzt bald.

Du hast gesäuselt und geschmeichelt,
Dein Atem streifte meine Haut.
Lass mich erneut von dir verführen,
Wär gerne deine schöne Braut.
Doch du bist launisch wie ein Jüngling,
Reißt mir den Schleier vom Gesicht.

Und trägst ihn fort zu einer Andern.
Mein Liebster, das ertrag ich nicht.
Es ist wohl so, dass alles Leben
Mit deiner Ankunft neu beginnt.
Drum sollst Du allen Liebe geben,
Damit das Dunkel nicht gewinnt.

Ich schau dir zu und lass dich lieben,
Auch wenn ich nun verzichten muss.
Berühr die kahle Welt und schenk ihr
Den lang ersehnten Frühlingskuss.

© A. Weinhart

Montag, 8. April 2024

Pferd vs. Traktor – Scherzgedicht

“Jagsttal mit Nebentälern und angrenzenden Gebieten …“
(Landschaftsschutzgebiet; Nähe Wallfahrts-Kapelle St. Wendel zum Stein;
Im dichten Laubwald wächst und blüht im Monat Mai überreich Bärlauch)
© Roman Eisele; via Wikimedia Commons ; CC BY-SA 4.0; Foto: 15.5.2022.

Pferd vs. Traktor

Das weiß ein jedes Bäuerlein:
sehr bald schon – ehe es zu spät –
muss Korn in Feldes Krume sein;
noch sind die Körner nicht gesät.
Man spannt kein Rösslein da mehr an,
denn längst ersetzt des Pferdes Kraft
der Traktor, mit dem unser Mann
die Arbeit per Mechanik schafft.

Der Bauer sagt nicht hotte-hüh;
er spornt das Pferd zu einem Ritt;
das galoppiert ganz ohne Müh‘
und braucht nicht einen Tropfen Sprit.
Zur Kutschfahrt wird noch angespannt,
Kutschieren geht nicht ohne Pferd –
welch Riesenfreude: Ritt durchs Land;
das ist doch einen Traktor wert!

Im Bilde oben macht man Pause
für eine Bio-Bärlauch-Jause.

© Luzie Rudde

Montag, 1. April 2024

Kalenderblatt 04v2024: Königsallee in Düsseldorf, Frühjahr 1914

Max Stern (Düsseldorf 1872-1943, beim „Pfingstangriff“ umgekommen);
„Die Königsallee“, Gemälde (oben beschnitten), ~1900-14;
farbige Abbildung in J.J.Webers Illust. Zeitung Bd. 130; gemeinfrei;
(Verbleib des Gemäldes - unbekannt; Zeitung ist im Besitz des Verfassers)

 

Frühlingsspaziergang – 1914/2024

Flanieren an der Frühlingsluft:
Gut angezogen sind die Leute;
Es trägt so eine schicke Kluft
Nicht jeder - und das gilt bis heute!

Die Oma unterm Sonnenschirm
Verschnauft und sitzt auf einer Banke
Ansonsten aber ist sie firm
Und sagt der Sonne leis‘ ihr “danke“.

Obgleich April seit Sonntag schon,
Ist etwas gänzlich ungeheuer –
Die Maut krächzt weiter voller Hohn:
Den Job schmeißt hin Herr Ändi Scheuer!

 



Kalenderblatt 042024 – Frühlingsspaziergang 1914
Lebensdaten siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Stern_(Maler)
Verse © Wolfgang Herrmann al. elbwolf