Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Samstag, 27. November 2021

Hanebüchene Physik-11: Japanische Flechtbrücken (mit Manfred Albert a. G.)

Japanische Flecht- oder Koibrücke
Prinzip-Skizze: M.Albrecht

 

Japanische Flecht- oder Koibrücken

Wer sind die Weltmeister im Flechten?
Nun sucht nicht lange nach den Rechten!
Man muss auch nicht viel Ahnung haben:
es flechten mit den höchsten Gaben
nur die Japaner … Bingo!

Sie flechten untern Po die Sitze
auf denen sitzt sich's einfach Spitze;
sie knarren, wenn man sich draufsetzt,
doch sind sie nicht gleich durchgewetzt,
setzt euch nur drauf … und Bingo!

Die Japan-Bäume in den Wipfeln
berühren sich mit ihren Gipfeln,
sie tragen Leitern in den Zweigen –
das spart ein Rauf- und Runtersteigen:
und man ist schneller … Bingo!

Auch über ziemlich breite Schluchten
gelingt das Sich-Hinüberwuchten:
mit Hilfe solch geflochtner Leitern
kann man am Ufer nicht mehr scheitern –
man kommt nach drüben … Bingo!

Geflochtne Leitern können's wagen
gemeinsam Lasten zu ertragen –
und sind nur deshalb so geflochten
weil sie sonst Tragen nicht vermochten.
Das gilt nicht nur in Japan!

© M.Albrecht & elbwolf

Sonntag, 21. November 2021

Kehraus-II bei eigenen Versen

Buchumschlag für das geplante Bändchen "Gedichte II"
Titelvignette:
Vilhelm Pedersen (1820-59):
Das Schäferstündchen des Schornsteinfegers (1849); Liz.: gemeinfrei.

  

Kehraus-II bei den eigenen Versen …

ja, liebe Fans und Zufalls-Besucher dieses Blogs!
Nach der Information über den ersten Teil eines Kehraus meiner Verse,
https://versbildner.blogspot.com/2020/12/kehraus-bei-den-eigenen-versen.html
habe ich einfach weitergeschrieben und bin jetzt ans Ende des zweiten Teils gekommen.
Vor dem abschließenden dritten Teil wird es nun Zeit, erst einmal die Möglichkeiten des "Gedruckt-Werdens" zu untersuchen. Eine Glosse drüber hatte ich schon geschrieben, nämlich unter
https://versbildner.blogspot.com/2021/10/wer-ist-noch-nicht-gedruckt-glosse.html
Wenn ich also zwar (noch) nicht gedruckt bin, so bin ich doch unter Druck, denn wenn man ÜBER Gedichte schreibt, ist es schwer, auch noch selber welche zu schreiben.
Bitte drückt mir die Daumen für eine erfolgreiche Suche und seid mit mir guter Hoffnung!

elbwolf (© für den Umschlagsentwurf)
(Pandemie-Spätherbst 2021)

Dienstag, 16. November 2021

November – ein Monatsbild (Herbstspaziergang)

Foto-©: die Verfasserin

Herbstspaziergang

November, voller Nebelschwaden,
in ihm sich Fluren, Wälder baden;
wo wirbelnd noch am Waldessaum
tanzt rotes Laub vom Ahornbaum.

Es wird nun still in der Natur,
man sieht, wie knorrig Baumstruktur
sich zeigt - bizarr, geheimnisvoll ...
als schwinge Stimmung Dur zu Moll.

Die Felder, die uns Nahrung gaben,
sind alle längst schon umgegraben.
Es ruht die Scholle, sie tankt Kraft
fürs nächste Jahr, dass sie es schafft.

Dass Saaten, Samen können sprießen;
der Jahreskreislauf kann sich schließen.
Den ersten Frost bringt schon die Nacht -
nicht weit ist Winters weiße Pracht.

© Luzie Rudde

Donnerstag, 11. November 2021

Ein vielseitiges Wort

Foto+©: der Verfasser (1.10.2021)
Ein vielseitiges Wort auf der passenden Tasse
(mit passendem Inhalt: schwarzer Tee mit Milch)


  Ein vielseitiges Wort


Den Tee trink ich aus einer hohen Tasse,
die ist aus Porzellan und schön verziert.
Damit sie sich mang andrer nicht verliert,
hebt sie ein Wort hervor aus aller Masse.

Dies Wort, vorn aufgemalt, das find ich klasse,
das ist nicht im Geringsten antiquiert,
es ist im Gegenteil ambitioniert,
doch so, dass es gleich jeder richtig fasse.

Der eingegossne Tee, welch edler Trunk!
lässt sich bei diesem Worte recht genießen:
es passt zum Tee als ein besondrer Prunk.

Vor Rührung könnten mir die Tränen fließen ...
Im Grund verspüre ich den Europäer –
beim Tee bleib lieber ich noch Pharisäer.

© elbwolf, 30.9.2021

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Anmerkung:
Dass unter der Bezeichnung Pharisäer auch ein Getränk mit Kultstatus aus Nordfriesland vermarktet wird, hat man mir erst soeben klargemacht. Hätte ich normalerweise für einen Friesenwitz gehalten, steht aber in der Wikipedia. Und der Höhepunkt scheint zu sein, dass die Tassenaufschrift eigentlich eine Tasse voll von jenem Getränk bedeuten soll!
O, diese Pharisäer, wollte sagen, diese Friesen!

Samstag, 6. November 2021

De Harvst

Foto + © L. Rudde: Herbst im Münsterland (2021)

 
De Harvst

De Harvst is trokken no inn't Land –
dat Koorn, de Äerpels inne Schüür
all dütt, dat is een grootet Pfand
för't Lewen, no wöd't nich to düür,
alls lagert föör de Wintertied:
de noahste Sommer is noch wied.

Dat Veeh, dat is lang uppen Stall;
de Rööpen, de sünd rundüm vull –
för so wat sorgt de Buren all.
För een paar Monde langt et wull –
se brukt noh fresen nich un smachten,
doa is alltieds good drupp to achten.

De Bööm, de smiet dat Loov herunner,
de Wind de wait't to groote Hopen,
doa kruupt de Winterschlöaper drunner,
so aff un an süht man se loopen.
Ant Herdfüür is't no mollig warm
un Moder nümmp eern Kind in'n Arm.

© Luzie Rudde

Montag, 1. November 2021

Unser Gast: Erika Müller-Pöhl mit Buchgrafik/11

 Kalenderblatt November 2021
© Erika Müller-Pöhl – Ill. zu Gottfried Keller: Die Jungfrau und die Nonne (S. 62)
(aus "Sieben Legenden", Ausgabe Kleine Erbe-Serie im ehem. Greifenverlag zu Rudolstadt, 1975)
Abb.: Die welterfahrene Ex-Nonne Bea weist des Barons Ansinnen auf freie Liebe zurück


Anmerkung:

Unseren Gast, die Buchgrafikerin Erika Müller-Pöhl, hat der 'Versbildner-Blog' bereits Mitte Januar vorgestellt – Vita, grafisches Werk, Bibliografie sowie den Buchumschlag zu den beiden Novellen 'Carsten Curator' und 'Der Herr Etatsrat' im I. Quartal 2021 hier gezeigt. Unter ihren buchgrafischen Arbeiten hat Erika-Müller-Pöhl die zur Ausgestaltung von Rainer Hohbergs 'Schachtelhälmchen – Pflanzenmärchen aus aller Welt" besonders liebevoll ausgeführt - hier im II. Quartal gezeigt. Im III. Quartal schmückten unsere Kalenderblätter drei Illustrationen zu J. I. Kraszewskis historischem Roman "Gräfin Cosel".

In diesem Quartal zeigen wir drei Illustrationen zu Gottfried Kellers "Sieben Legenden" in der 'Kleine-Erbe-Serie' des nach 1989 gleich zweimal in die Insolvenz getriebenen Greifenverlags zu Rudolstadt.

Insbesondere bei Kellers "7 Legenden" kann sich der Bearbeiter des Eindrucks nicht erwehren, dass Keller wohl ein gläubiger Mensch war, uns "Heutige" aber (in weiser Voraussicht!) schon damals ein wenig auf die Schippe genommen und vielleicht dabei sogar milde gegrinst hat … ungeachtet der Interpratationen, die die Nachwelt für Bildungszwecke herausgearbeitet haben mag – und mit der Bitte um Entschuldigung für meine Offenheit – W.H.

Die verwendeten Verse sind 4-füßige Anapäste, teils übervollständig. Wegen der Verslängen als 12/13-Silber war es vom Platzangebot erforderlich, jeden Vers auf zwei Zeilen zu verteilen, was an den Einrückungen kenntlich ist. Diese halbzeiligen Verspaare müssen also zusammenhängend gelesen und verstanden werden.

/elbwolf al. W.H./