Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Donnerstag, 22. Februar 2024

Bernsteinaugen

 

′Lex′ in Erwartung seines Herrchens.
Foto: Peter Trimming (British Wildlife Centre, Newchapel, England):
Aufnahme vom 16.04.2011; via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0.


 

Bernsteinaugen

Du schaust mich an mit deinen Bernsteinaugen.
Ganz unverwandt streift mich dein träger Blick.
Du wirst mich meiner Sinne noch berauben.
Nimmst mir die Ruhe und schaust nie zurück.

Du bist Verführung. Unter meinen Händen
Wölbt sich dein Kopf, ich spür das zarte Fell.
Du willst bedingt nur deine Liebe spenden,
Du bist autark und bist es prinzipiell.

Wie soll ich leben zwischen den Gefühlen?
Du schenkst dich niemals; nein, du bleibst nur du.
Du willst mit mir wie mit dem Mäuschen spielen.
Voll Trauer lächle ich und schau Dir zu.

Ich kann dich nicht in meinen Armen halten,
Du fauchst und kratzt, willst wutentbrannt nur gehn.        
Doch meine Leidenschaft wird nie erkalten.
Du kommst zurück, gewiss, heut Nacht um zehn.

© A. Weinhart

Samstag, 17. Februar 2024

Regen und Traufe

“Familie im Starkregen“ – engl. Sammlung von Lithographien.
Foto: Welcome Library, London. Eingestellt: 5.11.2014. Liz.: CC BY 4.0



Aus dem Regen nicht noch in die Traufe

Ein dunkel-schwarzes Regenband
Zieht über unser deutsches Land,
Und das fast immer her von Westen
In den recht staubig-trocknen Osten,
Lässt hier das Volk von Wasserresten,
Die trotzdem durchkommen, noch kosten.
Dabei versprach die Erste Hand
Ein Blühen doch dem ganzen Land.

Nun ist die Welt auch sonst nicht heil
Und manche Sachen sind nicht feil:
Ihr Absatz müsste sich schon lohnen.
Ich lasse euch nicht länger raten:
Noch meint man aber nicht Kanonen,
Man meint vorerst einmal Granaten!
Kanonen wären auch recht geil –
Sie werden später uns zuteil!

Wünscht lieber euch ein hellres Licht –
So etwas hat ′ne Ampel nicht!
Man macht zwar Dampf auch mit Traktoren,
Eventuell mit Trillerpfeifen
Doch sind für andres wir geboren
Und nicht, um Bürger anzugreifen.
Der Bürger ist dies Jahr erpicht
Und setzt sein Kreuz auf lange Sicht!

© elbwolf

Freitag, 9. Februar 2024

Elfenkrokusse

Elfenkrokus (Crocus tommasinianus); Standort: 53°33‘ N, 9°58‘ E;
Foto: L.B.Tettenboom, 9.2.2008); via Wikimedia; Liz.: CC BY-SA 3.0;
(durch Versamung ist dieser Krokus im der Lage, große Kolonien zu bilden)


Elfenkrokusse

Es gibt die Krokusse in vielen Arten,
in weiß, in violett, in gelb und blau;
sie wachsen wild, doch auch in deinem Garten –
in der Natur halt einmal Rundumschau!
Den Krokus lieben Bienen wie auch Hummeln:
du musst nur leise sein – und hörst sie brummeln.

© Luzie Rudde

Donnerstag, 1. Februar 2024

Kalenderblatt 02v2024: Faschingsnummer

Leo Rauth (1884-1913): Im Rampenlicht (1911);
Innentitel von J.J.Weber‘s Illustrierter Zeitung, Faschingsnr. 12.02.1914.
Liz: gemeinfrei; Zeitungsnummer 3685 im Besitz des Verfassers.

Achtet mir auf Harlekin!

Zählt nach: vor hundert und zehn Jahren
Erschien das Spreestädtchen Berlin
Noch ziemlich friedvoll im Gebaren –
Doch schaut auf diesen Harlekin!

Und zwar genau – auf die Figur:
Scheint sie nicht etwas euch zu sagen?
Nur angedeutet ist die Spur,
Als wollte Harlekin was wagen.

Das hat er auch, denn die Kanonen,
Die sind ringsum schon aufgestellt:
Die Welt, in der sich’s ließe wohnen,
Ist die, die bald in Trümmer fällt. ---

Was soll ich euch noch viel erzählen?
Ich bin sie müde, die Routine …
Gibt es drum nächstens wen zum Wählen,
Wähl‘ ich bestimmt die Kolombine!


 

Kalenderblatt 02/2024 –"Faschingsnummer"
(mit Bezugnahme auf das Jahr des Beginns des I. Weltkriegs)
Verse © Wolfgang Herrmann al. elbwolf