Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Sonntag, 23. Juli 2023

So sind sie – Sommerkinder

Barwenkovsky: Badefreuden mit Neptun (2011);
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 3.0.


So sind sie – Sommerkinder

Das sind die sinnenfrohen Kinder,
So frisch wie ein Gewitterwind.
Wie Kleider aus gewirktem Linnen,
Die leicht und gut zu tragen sind.


Sie sind der Farben Vielfaltskala,
Die Lust, im hellen Licht zu stehn.
Sie tanzen auch mit Seelennarben
Im Sommerregen auf den Zehn.

Sie gehen gern mit leichten Schuhen,
Sind langer Nächte Sternenlicht.
Sie sind des Sommers Gastgeschenke
Und ihre Fröhlichkeit besticht.

Sie taumeln wie die Schmetterlinge
Durch Blüten voller Üppigkeit,
Sie nehmen Nektar mit und Wärme
Im Sommer der Unendlichkeit.

Sie nehmen von dem Überreichen
Auch in die kalten Zeiten mit,
Willst du ein Sommerkind begleiten,
Gewöhn dich an den schnellen Schritt.

© A. Weinhart

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Anm.:
Ein stimmungsmäßig recht gegensätzliches Prosawerk ist der Roman "Winterkinder" der Dänin Dea Trier Mørch (1941-2001); Edition mit 15 Linolschnitten der Autorin von 1988
.

Samstag, 15. Juli 2023

Die verhinderten Bremer-Stadtmusikanten (Scherzgedicht, fast schon Nonsens)

Gerhard Marcks (1889-1981): Bremer Stadtmusikanten (1953; am Bremer Rathaus).
Foto: Jaimrsilva (2008); via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0


 

Die verhinderten Bremer Stadtmusikanten
/Scherzgedicht, fast schon Nonsens/

Einst setzte sich der Esel in den Kopf,
er müsse dringend in die Stadt, nach Bremen,
und eifrig wie er war, der arme Tropf,
ließ er sich bei, den langen Weg zu nehmen.
Ihm schien die ganze Zeit, das Ziel sei nah;
er schrie nicht "Bahne frei", doch laut "iah".

Alsbald traf er den herrenlosen Hund:
"Schließ dich mir an, ich will ganz schnell nach Bremen!"
Der Kläffer dachte: "Eigentlich ein Grund,
warum sollt ich mich dazu nicht bequemen?
Ich trag mein Scherflein bei zu unsrer Schau
und bell den ganzen Weg forsch mein Wauwau."

Von so viel Lärm ward schnell ein Kater wach,
"Was reckst den Buckel du, komm mit nach Bremen!
Du bietest unterwegs den Mäusen Schach –
egal, was wir für Wege fortan nehmen!"
Nun klang im groben Esel-Hund-Radau
sehr schmeichelhaft des Katzentiers Miau.

Ein Hahnenschrei, ein grelles Kik'riki,
erscholl, als man schon unweit war vor Bremen!
Das hörte an sich echt wie Hysterie
und wurde Start-up für ein Unternehmen.
Die Liga war schnell unter Dach und Fach,
der Hahn verursachte den meisten Krach!

Dann stand am Wege einsam noch ein Haus,
und die Quadriga enterte das Fenster.
Die Stube war voll Räuber, die welch Graus,
urplötzlich sahen röhrende Gespenster.
Sie rissen aus und so fiel alles Feld
den Vieren zu – und jeder war ein Held!

Dort blieben sie. Es war auch zu vernehmen,
dass keiner mehr Bedarf gehabt an Bremen.

© elbwolf (W. Herrmann, 11.07.2023)

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Anm.: Die Bremer Stadtmusikanten ist der Titel eines Volksmärchens, das von den Brüdern Grimm 1819 in ihrer berühmten Sammlung Kinder- und Hausmärchen (""Grimms Märchen") erstmals veröffentlicht wurde. /nach Wikipedia/

Unser nächster Beitrag wird hier am 23.07. eingestellt!

Freitag, 7. Juli 2023

Sonnenstrahl

Sonnenaufgang nahe Hausdülmen bei Dülmen, NRW;
Urheber: Dieter Rabich (*1962); Foto vom 25.01.2015, 4925.jpg;
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0.


Sonnenstrahl
Cancone toscana

Ein Sonnenstrahl allein macht keinen Sommer,
allein erhellt er nicht die ganze Welt;
ein Blick von dir – was könnt' ich sonst ersehnen?
Deshalb mein Wusch – und der ist kein so frommer –
er ist, wie man so sagt, ein weites Feld:
dich bräuchte ich, nicht diesen oder jenen!
Sich aneinander lehnen
in einer Art, die schon für immer hält.
Es wird nicht jeden Tag die Sonne scheinen;
gemeinsam werden lachen wir und weinen.

© Luzie Rudde

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Liebe Besucher, den nächsten Beitrag posten wir am 15. Juli!

Samstag, 1. Juli 2023

Kalenderblatt 07/2023 – Sesshu (japanische Tuschmalerei)

Sesshu Toyo (1420-1506),
(ein Zen-Mönch namens Toya und mit Künstlernamen Sesshu
war der bedeutendste japanische Maler der Muromachi-Zeit, 15. Jh.):
"Huang Chuping, nach Liang Kai" von Sesshu; Nationalmuseum Kyoto;
via Wikimedia Commons; gemeinfrei

 

< H a i k u >


Hab  ich  euch  erwischt!

Jetzt  hilft  kein  Verstecken  mehr –

wie  ihr  auch  wehklagt …

 


Kalenderblatt 07/2023 –"Erwischt" – in der Art eines Haiku;
© Wolfgang Herrmann