Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Montag, 28. Dezember 2020

Tierkreiszeichen/12: Steinbock – Teamwork

 Als wir zur Verabschiedung des alten Jahres schon einmal ein solches Bilder-Tableau entwarfen – und zwar zum doppelgesichtigen Janus – entstand der Gedanke, es monatlich über ein Jahr hinweg mit den Tierkreiszeichen genauso zu versuchen und mit einem "Ulk"-Horoskop zu verbinden. Zudem fiel uns auf, dass von den zwölf Tierkreiszeichen die Mehrzahl (nämlich acht) ohne weibliches Pendant sind, die Jungfrau unbemannt ist, die letzten drei dagegen (modern aufgefasst) geradezu divers wirken. Hier haben wir es mit "Steinbock & Steingeiß" zu tun. Augenzwinkernd also nix mit Steinbock*innen – von wegen!


Steinbock / Capricornus
vom 21.12.2020 ← gültig → bis 19.01.2021
(Zeitraum des scheinbaren Sonnendurchgangs)


In Zusammenhang mit diesen Bildern verwundert die Nachricht nicht,
dass im OLYMP über die Ernennung einer*s Gleichstellungsbeauftragti*en
nachgedacht wird, lässt doch das mürrische Bild (links vom Betrachter)
die Einführung einer weiblichen Quote unter den Sternbildern (s. rechtes Bild!)
dringend notwendig escheinen
(Zuschnitt und Vorhandensein überhaupt der Höschen werden z. Z. heftig debattiert)

 

Stein-Bock und -Geiß

Der Steinbock schätzt die Qualität, die zeitlos ist.
Sein Stil ist klassisch und von kühlem Touch,
und seine Pflicht er nirgendwo vergisst.
Er ist kein Freund von ausgelassnem Quatsch

Als Realist ist er belastbar, bodenständig –
das lässt ihn oft sehr unnahbar erscheinen:
den einen geduldig, gradlinig und wendig.
den anderen steif, ungesellig, stur – wie eben meinen.

Ist doch Verantwortung manchmal recht trocken –
wir haben gar nichts gegen diesen Bocken.

Viel weniger noch hätten wir gegen all die heißen
und den Bocken zugeordneten Steingeißen!

© Manfred Albert a. G.                

 

© Manfred Albert a. G.: originale PC-Grafiken, 12/2020

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Quellen zu den Bildern im Steinbock-Tableau ganz oben
(sämtlich lizenziert und via Wikimedia Commons):
links: Sternbild des Steinbocks, Foto: Till Credner, 17.07.2004; © CC BY-SA 3.0.
oben: am linken Portal der Kathedrale von Amiens; Foto: Vassil, 18.04.2007.
unten: Book of Hours, the Fastolf Master, Bodleian Library, Oxford, ~ 1440-1450.
rechts: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; Faltkalender ~1400

Die PC-Grafiken wurden vom Autor mit einem eigenen Grafikprogramm erstellt.

Freitag, 25. Dezember 2020

Ein Fingerzeig

Gottes Hand und die Hand Adams.
Michelangelo: Die Erschaffung Adams (Detail), Sixtinische Kapelle, Vatikan.
(via Wikimedia Commons; gemeinfrei)


Ein Fingerzeig

Der Mensch, er denkt mit einfachem Verstand,
dass Gott die Welt erschuf mit eigner Hand.
So wie im großen Buche aufgeschrieben;
samt Auftrag, dafür unsern Herrn zu lieben.
Es heißt: "Macht euch die Erde untertan" –
wirft das nicht manch Gemüt schon aus der Bahn?

Nie ein Verzicht, nie anderes Entgelt –
was haben wir verschuldet an der Welt!
Lasst uns zuerst die Ansprüche vermindern:
das schon allein wird Ungerechtes lindern.
Gott weist uns, wo am größten ist die Not;
in seinem Namen helfen – sein Gebot!

lillii (Luzie-R.; Münsterland, 25.12.2020)

Montag, 21. Dezember 2020

Kehraus bei den eigenen Versen

 Kehraus bei den eigenen Versen

 Liebe Leser dieser (und ich meine damit eingeschränkt – meiner eigenen) Verse!

Es war das Corona-Jahr "2020", das mit der Impfmöglichkeit nun doch noch auf das Licht am Ende des Tunnels zuzugehen scheint. Da wird man schon einmal zurückschauen dürfen, was trotz allem geworden ist.

 Diese Rückschau ist für mich umso mehr angezeigt, als ich nach 14 Jahren Mitgliedschaften in vier verschiedenen Communitys mich wieder zum "Single" gemacht habe. All die Gängelei, alles Unverständnis von Seiten der "Administratoren und Administratorinnen" liegt hinter mir. Ich versuche nun, meine immer umsichtig bewahrten Texte auf die Reihe zu bringen.

Und dabei den Leitspruch dieser Gemeinschaften,

"Spaß – nicht Versmaß!"

wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen, wie ich es stets gehalten habe:

→ Versmaß – macht erst richtig Spaß! ←

Das Vorhaben ist, meine eigenen Beiträge nach drei Themenkreisen zu ordnen – und damit den unterschiedlichen Kenntnissen von Lesern entgegenzukommen. Sie möchten vielleicht selber produktiv sein oder werden, aber ihren bislang mehr intuitiven Umgang mit der Lyrik beibehalten und durch Möglichkeiten des Vergleichens lieber sicherer werden.
Entsprechend sollen diese drei Gebiete umfassen:

● Nonsens, Scherz und Spaß
● Wege zu großen Strophen
● Erato's Reich – Erotik, Lust und Liebe.

Ganz oben zeigt das heutige Titelbild meine Vision zum Teil-1 mit dem Kopfschmuck für das Kapitel der Vierzeiler-Epigramme. Und hier drunter folgen einige Verse, die bislang unter den Tisch gefallen sind oder gerade erst entstanden.

Klapphornverse

Zwei Knaben gingen durch das Korn,
der hintre träumt, er ginge vorn,
doch vorn ging schon der erste
und nicht durch Korn – durch Gerste!

Zwei Mädchen reichte das Geklingel –
sie machten schon zu lang auf 'Single'!
Sich mal per Agentur verlieben ...
so sind sie 'Singles' auch geblieben.

Es lebt – fest angestellt – hienieden
ein Kroko bei den Pyramiden.
Dort frisst es alle die Besucher,
die Eintrittspreise fanden Wucher.

 Leierkastenverse

  Hoffnungsloser Fall 

Ziel gut auf mich und triff,
denn das lohnt nämlich immer!
Ich krieg nichts in den Griff –
bin eben Trockenschwimmer.
Gesellschaftlichen Schliff
verpasste mir kein Trimmer;
selbst nach dem letzten Pfiff
hab ich noch keinen Schimmer …


Epigramm


Limerick




 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
Allen Lesern ein friedliches Weihnachten 2020 – elbwolf

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Monatsbild Dezember mit "La Belle Jardinière"

 

Eugène Grasset (1845-1917): Monatsbild Dezember ("La Belle Jardinière", 1896)
via Wikimedia Commons; gemeinfrei

 

   Monatsbild Dezember mit der

'Belle Jardinière' von Eugène Grasset

Dezember schließt den langen Jahreskreis.
Die Abendsonne, die den Nebel bricht,
lässt Wintermücken tanzen noch im Licht.
Bald färbt der Frost den Strauch und Rasen weiß.

Nach Beeren suchen Krähen – ein Beweis,
dass auch aus jeder jetzt schon Hunger spricht.
Kein Wesen übt mit Absicht den Verzicht:
Behaglichkeit – die gibt es nur nach Fleiß.

Natur muss einen langen Winter ruhn,
um frisch gestärkt im Frühjahr zu erwachen,
wenn Sonne wieder wärmt und Kinder lachen.

Die Gärtnerin hat nicht so viel zu tun –
rasch ist gesorgt für Ordnung nun im Garten.
Die Zeit ist da, den Winter zu erwarten.

© lillii (Luzie-R.)

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Zum Künstler:
Eugène Samuel Grasset (* 25. Mai 1845 in Lausanne; † 23. Oktober 1917 in Sceaux bei Paris) war ein schweizerisch-französischer Bildhauer, Maler und Illustrator der Belle Époque und Wegbereiter des Jugendstils. Seine grafische Serie "Die Schöne Gärtnerin" war ein Welterfolg.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Glücksritter – À la Theodor Fontane

Esther Patterson (1892-1971; Australien): Paradiesvogel (1918).
Buchgrafik; via Wikimedia Commons; Liz.: gemeinfrei.

 

Glücksritter – À la Fontane
/mit einer kompletten Strophe aus
"Das Glück" von Theodor Fontane/

(1)
Du würdest eine Frau gern kennen,
die dir all ihre Liebe schenkt –
du könntest schnell für sie entbrennen,
doch fühlst dich seltsam abgelenkt.

(2)
Ob dein Gefühl auf Dauer hielte,
so fällt dir bei – und bist verblüfft!
Denn müßig wäre, falls sie spielte …     
was ist Gefühl doch ein Geklüft!

(3)
Das Glück, kein Reiter wird's erjagen,
es ist nicht dort, es ist nicht hier;
lern überwinden, lern entsagen,
und ungeahnt erblüht es dir.

(4)
So bist ein Ritter du am Ende,
hast sorgsam den Triumph gefügt.
Gib nun dein Glück in Frauenhände –
sie gibt zurück, dass dir's genügt.

© elbwolf (W.H., ausgenommen die Fontane-Strophe)
22.10.2020

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Kleiner Scherz:
Eine der vier Strophen ist bis aufs i-Tüpfelchen genau bei Theodor Fontane (1819 - 1890) entliehen – aber welche? Nun ... diese hier!

Samstag, 5. Dezember 2020

Henri's Paris

Gemalt von der Verfasserin nach der Vorlage von
Henri de Toulouse-Lautrec's 'Divan Japonais' *)


Henri's Paris


Henri Toulouse-Lautrec, von altem Adel,
verfiel schon früh der Kunst der Malerei;
er setzte manch brillantes Konterfei
ins Bild, und das ohn' jeden Fehl und Tadel.
Als Mann war er von kleinerer Statur;
bestand mit Mühe nur sein Abitur …

Bekannt als Bohemien Pariser Szene,
bevorzugt er Motive dieser Kreise;
bannt auf Plakate so auf seine Weise,
in seinem Stil, manch weibliche Sirene.
Dem Alkohol hat er sich schnell verschrieben;
Es tut nicht gut, den allzu sehr zu lieben.

Nur kurz gelebt, doch in der Welt bekannt,
zeigt er ein Bild der legendären Zeit;
den Menschen in der Unbekümmertheit
hat er in seinen Bildnissen erkannt. –
Mein Bild ist schwache Wiederholung nur:
gelehnt an ihn, verfolgt' ich seine Spur.

© Luzie-R.

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*) Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) war ein französischer Maler und Grafiker des Post-Impressionismus im ausgehenden 19. Jh. Berühmt wurde er insbesondere für seine Plakate, die er u. a. für das 'Moulin Rouge' am Pariser Montmartre entwarf.
Das Original von 'Divan Japonais' befindet sich im Besitz des Museo Nacional de Belles Artes, Argentinien. [nach Wikipedia & Wikimedia Commons]

Dienstag, 1. Dezember 2020

Kalenderblatt 12/2020 - Der Maler Paul Poetzsch

Paul Poetzsch (1858-1936)           Mieders in Tirol (Stubaital), 1900

 


   ↑ Bild: via Wikimedia Commons                                                               ↑ © Text: W. Herrmann

 Hinweis

Dieses Bild beschließt unsere Jahresreihe an Kalenderblättern
 mit Wiedergaben von Bildern des Dresdener Malers Paul Poetzsch,
die bis auf das August- und das Dezemberbild sonst in Bezug auf
  ©-Fragen vollumfänglich bei Herrn Lutz Käubler, Dresden, liegen.
Diese letzte Wiedergabe hier geschieht via Wikimedia Commons
und basiert auf dem Status "Public Domain".


Kalenderblatt 12/2020 - Der Maler Paul Poetzsch
Paul Poetzsch (1858-1936)
Mieders in Tirol (Stubaital), 1900