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Sofia Pascual (Author): Arena Martinez e-commerce (22.02.2021)
via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 4.0
Mensch
& Mode – eine Glosse
Motto, das glossiert wird:
Mode macht die Fraun zu Gleichen!
Müssten Fraun da nicht erbleichen?
Mancher Mann wär sonst verblichen,
Wenn sich Frauen alle glichen.
Epigramm nach einem Aphorismus
der Christine von Schweden (1626-89)
Frauen schwärmen von der Mode –
jede will die Schönste sein
und Modernste obendrein.
Fangen an sich rauszuputzen;
Männer fangen an zu stutzen.
Dies ist nun für sie ein Zeichen,
dass die Frau will was erreichen,
klagt, ihr Kleid sei nicht modern
und er hätt sie nicht mehr gern –
Mode macht die Fraun zu Gleichen
Modemacher schmücken Frauen
mit ureigenen Ideen
die dann mit der Zeit vergehen.
Ob die Fraun der Mode trauen,
sich an ihr auch recht erbauen?
Modekunst steht hier als Zeichen,
Frauengunst sich zu erschleichen.
In den Straßen, rauf und runter,
Kleider machen Welten bunter –
müssten Fraun da
nicht erbleichen?
Männer scheuen die Probleme
welche Fraun mit Mode haben:
schmälert‘s doch ihr Bankguthaben!
Doch sie sagt mit etwas Häme,
wenn sie Kleider nicht bekäme,
wäre sie nicht ausgeglichen,
ihre Gunst sei ihm gestrichen.
Das will er nun nicht riskieren,
Lässt sich doch zum Kauf verführen –
mancher
Mann wär sonst verblichen
Männer lieben schöne Frauen;
sind sie dann noch lieb und nett,
freundlich, höflich und adrett,
würden Fraun gern ihnen trauen:
solch ein Liebchen muss man schauen.
Ist dann eine Zeit verstrichen,
sie vielleicht auch ehelichen.
Doch wer gibt hier Garantien,
dass sich lohnen Mannes Mühen –
wenn
sich alle Frauen glichen.
©
Luzie R.
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Lyrikformat: Glosse aus vier Dezimen im
Format "espinela" mit Bezug
auf die vier Zeilen des Mottos. Die geforderten beiden Abstandszeilen
innerhalb jeder Strophe sind durch Unterstreichungen nur angedeutet.
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