Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Montag, 14. Oktober 2024

Der Herbst

Gustave Courbet (1819-1877): ″Wald im Herbst″ (1841)
(Via wikimedia commons; Liz.: gemeinfrei
)

Der Herbst

Es kommt der Herbst mit buntem Farbenspiel,
Hüllt Sommerlust in weiche Seidentücher;
Greift zur Palette, nimmt die Skizzenbücher
Und bannt auf Leinwand, was der Zeit verfiel.

Ein welkes Blatt fliegt wie ein Kinderdrachen
Im Spiel der Lüfte taumelnd durch den Raum,
Verliert die Schwere, leicht wie Federflaum,
Und lässt vom Wind das Spiel erneut entfachen.

Er legt noch letzte Wärme auf die Steine,
Es reift das Obst und auch der Wein wird alt.
Der Rauch steigt auf, die Nächte werden kalt.
Mit meiner Trauer steh ich nun alleine.

Doch jedem Herbst folgt auch ein Neubeginn.
Es endet nichts. Das ist der Schöpfung Sinn.

© A. Weinhart

Dienstag, 1. Oktober 2024

Kalenderblatt 10v2024: ″Spürst Du den Winter nahen?″

Reinhold Max Eichler (1872, Sachsen – 1947, München)
″Oh! Halt sie fest die letzte bunte Welt, –
Denn lautlos früh im Nebel sah ich schon den Winter stehn.″
Eichler war Maler, Zeichner und Illustrator; arbeitete ab 1903 nur für die ″Jugend″.
Abb. aus № 42 der ″Jugend″ von 1905, S. 808/9.
(Exemplar der Zeitschrift befindet sich im Besitz des Verfassers)

Spürst du den Winter nahen?
/ungereimte Akzentverse/

Du fühlst ihn nicht im Land sich nahen?
Du wirst ihn sehr bald spüren, den Winter.
Doch sieht der Frühling nicht ebenso aus?
Unrecht hast du: man muss dich belehren:

Es ist bei der ″Jugend″ im Jahrgang bereits
Von den Nummern die zweiundvierzigste schon.
Und wie viel Wochen hat so ein Jahrgang?
Richtig: zwei- oder dreiundfünfzig im Wechsel.
Regiment hat also der Herbst übernommen,
Und nach dem ist der Winter dran – wie immer!

© elbwolf


Die zwei Verszeilen unter der Abbildung stammen vom Künstler selbst.
Kalenderblatt 10/2024 – © elbwolf
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