Urheber: Twice25
& Rinina25 (14.09.2008): Maske
aus Burano
Eine ähnlich schlichte
"Kappen-Maske" findet sich in keiner Foto-Galerie sonst!Quelle: wikimedia/commons; Liz.: GNU & CC-BY 2.5 |
Februar
Stünde plötzlich diese
Maske unter all uns Narren,
ahnten wir vielleicht
das Feuer in den Frauenaugen;
unerträglich würde aber
jedem dann das Harren,
ob zu dem verheiß'nen
Kuss wohl auch die Lippen taugen.
Geistreich mag ja eine
Maske sein – sie bleibt Pläsier;
nur Enthüllung stillt die
unbezwingbare Begier.
./.
Kleine weltliche Februar–Agenda
Einst Jahreswende – jetzt nur
Winterende
Der Monat Februar gilt uns als Winterende, dabei führt er seit Rom schon immer diesen Namen, wo er das Jahr beschloss - und an der Jahreswende die Lebenden und Toten Zuwendung bekamen. Die Namen des Februar Der Österreicher spricht vom Feber-Mond, was ihm der Schweizer mit dem Horner lohnt; doch wer den Monat Hintester getauft, der hat sich in der Sprache, scheint's, "verlauft". Bauernregeln Ist der Februar ganz nass, wird das Jahr ein Regenfass, bringt er aber Frost und Wind,
sind die Ostertage lind.
Valentinstag Partien wurden einst am Tag des Valentin gestrickt – doch welche Frau glaubt wohl auch heute noch daran, dass zum Altar sie ausgerechnet führt der Mann, den sie ganz zufällig an diesem Tag zuerst erblickt? Karneval – fünfte Jahreszeit Der große Mummenschanz verlockt zu Narreteien in dieser fünften Jahreszeit mit nur drei Tagen; zwar geht nicht jeder Übermut schnell zu verzeihen, doch wer die Maske schützend trägt, kann schon was wagen! Ein "Hooligan" erzählt, wie er die Karnevalszeit von 1746 erlebt hat
Wir
strolchten eines Tages zu acht und maskiert herum, obgleich es bereits Mitternacht
geschlagen hatte, und betraten die Schenke von della Croce. In einem
Nebenzimmer entdeckten wir als einzige Gäste drei Männer, die sich mit einer
jungen Frau unterhielten. Unser Anführer sagte: "Großartig wäre es, diesen
drei das hübsche Weibchen zu entführen, so dass sie sich unter unseren Schutz
stellen müsste." Wir traten maskiert ins Zimmer, unser Anführer erklärte
die drei Männer als im Auftrage des Rates
der Zehn für verhaftet und verbrachte sie mit meiner Hilfe auf die Insel
San Giorgio, wo wir die drei wieder laufenließen. Dann ruderten wir zurück,
trafen die anderen unserer Bande, die mit der weinenden Frau auf uns warteten.
"Nicht weinen", sagte der Anführer, "es wird Ihnen nichts
geschehen – wir gehen ein Glas Wein trinken und bringen Sie sicher heim."
Im
"Gasthaus zu den zwei Schwertern" nahmen wir ein Zimmer, ließen Essen
und Trinken holen, schickten die Bedienung weg und legten endlich unsere Masken
ab. Der Anblick von acht jungen Gesichtern ließ das Herz der schönen Entführten
beruhigter schlagen. Wir taten alles, es ihr durch galantes Benehmen angenehm
zu machen. Ermuntert durch den Wein und vorbereitet durch einige Küsse wusste
sie bald nur zu genau, was ihrer wartete und schien sich mit guter Miene fügen
zu wollen.
Nach
unserem Anführer machte ich mich zur zweiten Opferhandlung bereit, und sie nahm
mich mit einer Art Dankbarkeit auf, konnte ihr Vergnügen nicht verhehlen, als
sie sich dazu ausersehen fand, ebenso viele Glückliche zu schaffen, wie unsere
Kumpanei zählte. Nach diesem Räuberstückchen maskierten wir uns wieder alle, zahlten
und brachten das fröhliche Opfer zu ihrem Haus, wo sie sich beim Gutenachtsagen
mit aufrichtigster Miene von der Welt bei allen von uns bedankte!
Aus: Casanova, Geschichte
meines Lebens; adaptiert, nach einer Ausgabe um 1940, ab S. 217 u. ff, Übers. von
J. v. Guenther (Textstelle entspricht in der modern. Ausgabe Bd. 2/12, Kap. 7,
S. 190 u. ff.)
© elbwolf, 04.02.2015 ./. Links zum Stöbern Kirchenjahr | Monat Februar | Februar in der Graphik | Bauernregeln | Jahrestage im Februar |
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