Franz v. Stuck (1863-1928): Sisyphus (1920)
(via Wikimedia Commons; Liz.: Public Domain)
Sisyphusarbeit
Nehmt nur den Sisyphus euch her:
Er rollt den Stein am Berg hinauf;
Ist er dann oben angelangt,
Setzt sich der Stein in freien Lauf
Und rollt dabei geschwind und munter
Den ganzen Berghang wieder runter.
Der Sisyphus blickt hinterher:
Man sieht ihm an, er ist verdutzt!
Der Grund ist gar nicht kompliziert –
Die Rollerei hat nichts genutzt.
Der Stein liegt nun im Wüstensande
Und ist von selbst zu nichts imstande.
Nun … möglich wäre doch durchaus
Dass Stein und Sisyphus ein Paar?
Was dieser baut, reißt jener ein
Bis keiner sieht mehr richtig klar.
Und vollends wird es zum Gestrampel
Kommt zu den zwein ein dritter Trampel.
Die Dreie machen Politik
Und werden mit der Zeit zum Schwund,
Sie bellen eins den andern an
Und kommen alle auf den Hund.
Man hat sie in der Näh‘ nicht gerne
Und sieht sie lieber ganz von ferne.
Bald heißt es wieder: freie Wahl!
Und das schon gleich im Februar
Ich mach ein Kreuz auf einem Schein
Wie stets ein jedes viertes Jahr –
Und seh‘ als Sisyphus am Berge
Erneut die alten Gartenzwerge ...
© elbwolf
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