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Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Samstag, 5. Januar 2019

Epigramme/3 – auf jüngste Aussprüche Großkopfeter

French political cartoon (1814): Le cabinet littéraire en plein vent
Standort: Bodleian Libraries, Oxford; via wikimedia.commons; gemeinfrei
Notabene:
Nach den Epigrammen auf Kontaktanzeigen und auf Politikerwitze sollen heute die "Großkopfeten" selber beim Wort genommen werden. 
Das lyrische Genre der Epigramme beansprucht öffentliche Meinungsfreiheit, weil es sich per se gegen jedwede Anschuldigungen behaupten kann, wie fortgeschritten moderne Maulkorb-Verteilungs-Systeme auch bereits wieder gediehen sein mögen. Und von UNWAHRHEITen kann ja hier wirklich nicht die Rede sein, da die Großkopfeten höchstselbst als Quellen "gebeten" werden.

(1)
Bundespräsident Steinmeier sagte nach einem Besuch bei den Rodlerinnen Februar 2018 im olympischen Pyeongchang:
"Am aufregendsten fand ich es, als mir die Rodlerinnen angeboten haben, auf dem Doppelschlitten mal mit runterzufahren."

Gut getan, Termine vorzuschützen,
statt im Eis die Rinne langzuflitzen!
Kurvenreich ist sie und recht gefährlich,
für den Staatsmann deshalb zu beschwerlich.

(2)
Bundesverkehrsminister Scheuer erklärte am 25.4.2018 nach einem Besuch des weiter im Bau befindlichen Hauptstadtflughafens BER:
"Ich akzeptiere es nicht, wenn die Welt über diese Baustelle lacht."

Na schön – sie lacht nun aber mal, die Welt,
so schallend, dass es in den Ohren gellt!
Und wem das mit dem BER partout missfällt,
der frage noch: wohin fließt all das Geld?

(3)
Altbundeskanzler Gerhard Schröder erwiderte im November 2018 auf die Frage, warum er nicht zurück in die Politik gehe:
"Ich finde keinen Ortsverein der SPD, der mich vorschlägt."

Da hat seit Schröders Abgang aus der Kanzlerschaft
sich von der SPD wohl zu viel abgeschafft …

(4)
Die Bundeskanzlerin sagte in ihrer Abschiedsrede als CDU-Bundesvorsitzende am 29.10.2018 auf dem Parteitag in Hamburg:
"Wir haben uns auch gegenseitig etwas zugemutet. Ich Euch. Aber ich erlaube mir zu sagen, dass es auch - ganz, ganz selten natürlich - auch mal umgekehrt war."

Den eignen Streitern - manches zugemutet,
dagegen andersrum hat kaum jemand geblafft.
Doch wie ergreifend man ins Horn jetzt tutet –
wir andern sind zum großen Teil geschafft.

(5)
Bundesinnenminister Seehofer (CSU) erklärte im Juli 2018 vor einem CDU/CSU-Spitzentreffen:
"Ich lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die wegen mir Kanzlerin ist."

War's der, dem man was "zugemutet" hatte?
Der dann als Einziger gedreht den Spieß?
Schnell ward die Sache dann verpackt in Watte
und keiner mehr "ein Spielverderber" hieß.

(6)
Am Rande eines Besuchs von Bundes­präsident Steinmeier in Südafrika sagte dessen Präsident Cyril Ramaphosa auf einer Pressekonferenz:
"Deutsch verstehe ich nur am Donnerstag."

Der Bundespräsident wahrt Etikette,
nur für den Rückbesuch ist er doch zag:
denn Afrikaans versteht – was gilt die Wette? –
er selber weder Diens- noch Donnerstag!

(7)
Die britische Premierministerin May "warb" auf dem Sondergipfel zum Brexit am 25.11.2018 mit diesen Worten:
"Das ist der beste mögliche Deal. Es ist der einzige mögliche Deal."

Wenn wir an Möglichkeiten eine zählen,
dann kann das automatisch nur die beste sein!
Denn gäb es zwei – so müssten wir ja wählen,
da haben wir bei einer ausgesprochen Schwein.

elbwolf, 4.1.2019
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Die verwendeten Aussprüche stammen aus der Zusammenstellung "Gesagt, getan – Zitate des Jahres", die am 30.12.2018 auf der Titelseite des Magazins der Sächsischen Zeitung erschien. Da kein Bearbeiter oder Verantwortlicher genannt wird, ist davon auszugehen, dass der Redakteur des Magazins verantwortlich zeichnet. Von den insg. 18 Zitaten wurden folgende nicht berücksichtigt: Donald Trump, Bill de Blasio, Elon Musk, Jimmy Kimmel, Alexander Gerst, Sebastian Wood, Alexander Gauland, Silvio Berlusconi, eine unbekannte Chemnitzerin, der Papst und Feine Sahne Fischfilet.

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