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Versbildners Rückblick auf 2017
Das Anliegen unseres Blogs
ist "Lyrik von Amateuren für Laien"!
Amateure sind die Mitglieder
des eigenen Teams und die meisten Gäste – alle mit eigenen Gedichten. Aber
unter den Gästen sind doch einige, die das Dichten fast oder wirklich schon
professionell betreiben, und wir sind besonders darüber erfreut, dass auch sie
bei uns gastieren!
"Versbildner" hat
von Neujahr bis Silvester 2017 genau 130 Beiträge eingestellt mit deutlich mehr
an Gedichten, denn mancher Post ist ein Bündel aus gleich mehreren, meist
gleichgelagerten oder gewollt gegensätzlichen lyrischen Elementen. Unter den
lyrischen Formaten finden sich seltene und fast vergessene, ausgefallene und
sogar eigenständige (nach eigenem Erachten und ohne gründlich recherchiert zu
haben).
Unser 2017-Bestand umfasst (man klicke auf die
Fachbegriffe im Index!):
-
über ein Dutzend
Sonette, darunter die zu den 4
Jahreszeiten;
-
ebenfalls mehr
als ein Dutzend Kanzonen, darunter
die zur Villon-Serie;
-
unterschiedliche
Dezimen;
-
an seltenen
Formaten je drei Pantune und Sestinen, zwei Terzinen, eine Stanze
-
vier kleine
Sammlungen von Limericks, darunter
eigene "Spiegel-Limericks";
-
eine Anzahl Epigramme;
-
ein Aphorismus erdreistet sich, einen
Nobelpreisträger-Spruch "zu ergänzen".
Folgen und Serien aus Einzelgedichten formen wir zu geeigneten Themenkreisen und bei wiederkehrenden
Anlässen, darunter:
-
Kalenderblätter mit Kurzgedichten, an jedem Monatsersten; 2017 mit den Grafiken der
Dresdner Künstlerin Mirjam Moritz;
-
Monatsbilder mit Interpretationen zu bildlichen Darstellungen des Jahreskreises; 2017
mit den lllustrationen aus dem Venezianischen Breviarium Grimani (~1500);
-
Mundart-Verse auf Rostocker Platt, Höchstalemannisch, Moselfränkisch,
Westerzgebirgisch, Remstaler Schwäbisch, Kölsch, Südthüringer Itzgründisch und
Oberlausitzisch;
-
Die Serien "Winterquartett" (1-4),
"Tolle Tage" (zu Fasching, 1-3), "vier Jahreszeiten" (1-4);
"Alle Vögel sind schon da" (1-4); "Die Bäume schlagen aus und
grünen" (1-5), "Villon / im ehem. Greifenverlag" (Einfg., 1-4),
Bräuche meiner münsterländischen Heimat (Luzie R., 1-3); "Verschwindende
Wörter" (1-5);
-
Satire und
Parodien, u. a. auf: Politischer
Aschermittwoch; Kuckuck und Esel – die haben keine Wahl; Diesel-Gipfel; Ach
lieber guter Wahl-O-Mat; Raub der Europa.
Versbildners Dank
Das
kleine Versbildner-Team ist einer Reihe von Verseschmieden und Dichtern sowie
Grafikern und Illustratoren sehr dankbar, die auf unsere Bitte hin als Gäste bei
uns aufgetreten sind oder uns unterstützt haben: etwas über 40 Beiträge sind
mit ihren hier eingebrachten Werken gestaltet worden. Im einzelnen möchten wir
Dank sagen an/für:
Mirjam Moritz, Malerin und Grafikerin, Dresden
Mirjam Moritz (* 1973) hatte uns die Nachnutzung der Grafiken aus dem 2016-Kalender mit von uns dazu verfassten
Kurzgedichten gestattet.
Über das erste gestaltete Blatt schrieb sie uns im Januar
2017:
"Es ist spannend zu lesen, wie neben der "Bildwirklichkeit" eine "Wortwirklichkeit" steht - manchmal in Deckung und manchmal eine dritte Wirklichkeit schaffend."
Eine Überraschung brachte allen
auch dieses Blatt:
"… herzlichen Dank für die Einstimmung in den
Oktober. Es ist jeden Monat sehr spannend für mich, was Sie und (die) Damen aus
meinen Bildern herauslesen. Was in Ihrer Wahrnehmung Bücher sind, ist für mich
ein gestreiftes Tischtuch. Aber es ist gut so, jeder lässt sich selbst in das
Lesen seiner Mitwelt ein."
Mirjam Moritz betreibt eine eigene Homepage: www.dammschloesschen.de
Erika Müller-Pöhl, Buchillustratorin, Gera
In unserer 5-teiligen Serie über den französischen Barden Villon nach
dem historischen Roman von Johanna Hoffmann, verlegt 1973 im Greifenverlag Rudolstadt, verwendeten
wir einige der Illustrationen der Buchgrafikerin Erika Müller-Pöhl. In einem
Disclaimer verwiesen wir darauf, dass wir große Anstrengungen unternommen
hätten, mit der Künstlerin in Kontakt zu kommen und ihre persönliche Erlaubnis
einzuholen.
Leider konnten wir keine Spur zu dieser bemerkenswerten
Buchgrafikerin, einer der meistbeschäftigten zu Zeiten der DDR-Buchkultur, auffinden,
und alle Geschäftsunterlagen des untergegangenen Verlags sind für uns
unzugänglich auf der Heidecksburg archiviert.
Die Abbildung links zeigt – den
Stil der Künstlerin andeutend – einen Ausschnitt der Illustration auf Buchseite 321.
Mundart-Dichter/innen – bei "Versbildner"
zu Gast.
Wir haben im Teil 7 der
Serie über Mundart-Verse die ersten sechs Gäste mit Bild, Kurzbiografie und kleiner
Text-Zugabe vorgestellt, weil wir nicht sicher waren, ob wir schnell weitere
Kontakte aufbauen könnten. Bei der Aufnahme von Verbindungen unterstützten uns
meist Institutionen, die Kontakte zu den Mundartdichtern unterhielten. So
wurden zu unseren ersten Gästen:
Gisela Gesang mit Rostocker Platt, aus
Rostock; sie veröffentlicht Texte in der Rostocker örtlichen Presse und im
Warnemünder Tidingsbringer.
Ernst Blumenstein mit Höchstalemannisch/Schwyzerdütsch, Kanton Aargau;
die Bekanntschaft hatte sich über die Community Seniorentreff ergeben.
Jean-Louis Kieffer mit Moselfränkisch, aus Bouzonville, Dép. Moselle;
der Kontakt ergab sich über die franz.-deutsche Webseite der Bosener Gruppe.
Matthias Fritzsch mit Westerzgebirgisch, aus Zwickau; der Kontakt auf Rat von Frau Grohmann
(Zschopau) ging über die Internetseite Literatur
im Erzgebirge.
Fred Boger
mit Remstaler Schwäbisch, aus Heilbronn; den Kontakt stellte Frau Jessica Bautz
vom Wartberg Verlag Gudensberg für uns her.
Ingeborg F. Müller auf Kölsch, aus Köln; den Kontakt vermittelte die Leiterin der Bibliothek
an der Akademie för uns kölsche Sproch, Frau
Ingeborg Nitt.
Durch Verwendung zweier
Mundart-Anthologien eröffneten sich doch noch Möglichkeiten, Texte weiterer
Autoren bei uns einzureihen:
Arthur Schmid mit Südthüringer Itzgründisch, aus Heßberg.
Er lebte von 1898-1952 und
war Lehrer an verschiedenen Schulen um Hildburghausen. Die Spur des dichtenden
Lehrers hat sich jedoch verloren – selbst der Bürgermeister des Ortsteils hatte
den Namen noch nie gehört, versprach aber, zur bevorstehenden 850-Jahrfeier von
Heßberg noch einmal auf Suche zu gehen und vielleicht ein Porträtfoto zu finden
– der Thüringer Literaturrat "hat"
ihn jedoch in seinem Autorenregister.
Schmids Gedicht "Die
Hauptsach" hatte uns beeindruckt.
Günter Langhammer mit Südthüringer Itzgründisch; Haselbach bei Sonneberg
Geboren 1937 in Haselbach, jetzt OT von Sonneberg. Während des
Berufslebens als Fachlehrer für Deutsch im Lande herumgekommen, dann für den Ruhestand
wieder heimgekehrt. Er hat viel veröffentlicht, zuletzt und mit 77 Jahren beim Arbeitskreis
"Mundart Südthüringen e.V."
Der Thüringer Literaturrat
führt Günter Langhammer ebenfalls in seinem Autorenverzeichnis.
Den Kontakt stellte uns Frau
Hella Reißenberger aus Steinach her, die ebenfalls diesem Arbeitskreis seit langen
Jahren angehört und die hier ebenso gut hätte zu Wort kommen können.
Unser
Dank gilt auch dem Sohn Ulrich, der für den Vater die digitale Verbindung zu
uns unterhielt.
Herbert Andert mit Oberlausitzisch; Ebersbach
Ju, unse
Äberlausitz labt!
Se
lacht uns oaa aus oalln Eckn.
Und
wenn mir'ch o ne dicke tun,
nee,
nee, mir brauchn'ch ne versteckn.
Herbert Andert wurde1910 in Ebersbach geboren; er kam
auf ein Alter von fast 100. Er studierte Pädagogik und arbeitete in seiner
Heimatstadt als Lehrer – Fach Biologie! Aber die Arbeit an und mit der
heimischen Mundart wurde ihm sozusagen angeboren: sie lag in der Familie.
Andert gilt als verdienter Mundartforscher; ihm sind in
der Wikipedia und im Biografischen Lexikon der Oberlausitz Einträge
gewidmet.
Da sein letzter Verlag in Bautzen inzwischen
"abgewickelt" ist, war der Kontakt zur Familie nur dank der
Findigkeit der Leiterin der Stadtbibliothek Ebersbach, Frau Katja Hieke,
möglich. Wir bedanken uns bei der Tochter Anderts, Frau
Christine Mitlöhner, für das Verständnis und die Zustimmung, aus dem Werk ihres
Vaters etwas für ihn Typisches auf
Versbildner veröffentlichen zu dürfen.
Poetessen – bei "Versbildner" zu Gast
Einige Poetessen, die schon lange an anderer oder
sogar eigener Stelle Gedichte veröffentlichen, haben eingewilligt, auf
Versbildner ausgewählte Werke erneut zu publizieren:
Heliane
Meyer vom Forum Musengarten, Berlin
Aus Helianes Klapphornversen:
Zwei
Knaben krochen in ein Rohr,
da
fiel ein dicker Baum davor.
Jedoch,
es kam viel schlimmer:
Sie
hocken da noch immer.
Heliane ist Urberlinerin,
obwohl durch die Welt gekommen. Sie dichtet, seit sie noch das kleine Mädchen
war. Im Jahr 2007 schloss sie sich einem Gedichtforum im Internet an, in dem
sie 2012 die Gruppe "Die Glühbirnen" gründete, die bereits fünf
Sammlungen eigener Gedichte herausbrachte. Heliane hat 11+12/2017 Gedichte bei
uns eingestellt und zugestimmt, 2018 eine Serie nachgedichteter Balladen bei
uns zu bringen.
Sie meint, die Vignette
zeige zwar nicht ihr Porträt, dafür aber ihr Temperament.
Helianes Homepage: https://www.lyrischerspaziergang.com/startseite/über-mich/
Flora von
Bistram, u. a. in der Community
Seniorentreff tätig.
Flora vorzustellen, das ist angesichts ihrer
vielseitigen Präsenz im Internet nicht dringlich: Sie führt bei Google einen zu
unserem Versbildner parallelen Blog:
https://floravonbistram-gedichte-lyrik.blogspot.de/
und wir nennen sie außerdem in unserem "Blogroll"
(s. rechts/oben!).
Sie hat uns 05/2017 für eine Serie mehrere Gedichte
zum Thema "Wenn Bäume alt werden" überlassen, die – wie oft bei ihr –
mit eigenen Fotoarbeiten illustriert sind.
Wir
bedauern, dass …
… in einem Einzelfall auf die Abstattung unseres
Dankes keinen Wert gelegt wurde – das ist nun mal so.
Zuarbeiten
für Versbildner …
… die uns so wünschenswert erschienen, dass wir die
aufwändige Kontaktherstellung nicht gescheut haben:
Kulturamt und
Pressesprecher der Stadt Bottrop …
… danken wir für die Bereitstellung von Aufnahmen aus
dem großen Sitzungssaal des Rathauses. Dort gibt es ein Wandgemälde von Jesse
Goosens, das die Dichterin Luise Hensel (1798-1878) darstellt. Wir wünschten
uns dieses idealisierte Porträt als Illustration zu unserem Beitrag "Poetessen-Bildnisse"
in 01/2017.
Frau Ortmann aus dem Kulturamt und Herr Andreas
Pläsken, Pressesprecher und Leiter der Stabsstelle Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Bottrop, konnten uns diese Bitte erfüllen, wofür
wir ihnen herzlich danken!
Der Sternwarte
Sankt Andreasberg e.V. im Oberharz …
… und dem 1. Vorsitzenden, Herrn Utz Schmidtko, danken
wir für die einmalige Gestattung, eine umwerfende astronomische Aufnahme in
02/2017 auf Versbildner verwenden zu dürfen: sie zeigt einen Teil des Sternenbandes
der Milchstraße über dem Glockenturm der Bergstadt Sankt Andreasberg im
Oberharz – einem der 10 dunkelsten (!) Orte in ganz Deutschland. Immer mehr
Menschen haben nie in ihrem Leben die Milchstraße
am Himmel gesehen – als Folge einer stetig zunehmenden Grundausleuchtung.
Wir äußern den Wunsch, die Sternwarte möge uns einige
Gestirne auf weiteren Aufnahmen benennen und überlassen – und wir schreiben dazu die passenden
Verse!
Versbildners Blick nach 2018
In aller Kürze zu unseren
Plänen für das beginnende neue Jahr:
- Wir setzen die begonnenen Serien fort und
beginnen weitere, darunter eine mit Balladen-Nachdichtungen von Heliane Meyer;
- Mundart-Dichtung möchten wir besonders aus Norddeutschland
und aus Bayern präsentieren – aber drei Monate Vorbereitungszeit wird es brauchen;
- Die Kalenderblätter enthalten die Illustrationen
von Renate Totzke-Isreal;
die Basis für die Monatsblätter steht noch zur
Wahl (Gemälde oder Grafik);
- einige neue Dichter und Verseschreiber werden wir
zu Gastauftritten einladen;
- am Layout des Blogs werden wir wohl einige
Veränderungen treffen:
- wir denken über eine kleinere Schriftgröße nach;
- wir bauen den Label-Index aus,
- wir richten eine Follower-Liste ein,
- wir ermöglichen einen Mail-Kontakt zum Blog und
bessere Möglichkeiten für das Kommentieren;
- wir werden energisch an der Popularisierung des
Blogs arbeiten – er verdient es, unserer Ansicht nach, bekannter zu werden!
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Figur, symbolisierend die Dankbarkeit.
Rückseite des José-Canalejas-Denkmals in Alicante,
Spanien.
Foto: Joanbanjo, 2013; via
wikimedia.commons; Liz.: CC BY-SA 3.0
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