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Caspar David Friedrich (1744-1840):
Winterlandschaft mit Kirche (1811)
Museum für Kunst und
Kulturgeschichte, Dortmund; via wikimedia.commons; gemeinfrei
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An den Augenblick
Vielfarbiger,
matt glänzender,
letzter, belaubter Zweig. Dezemberblüten trägst du und lässt sie erstrahlen im schrägfallenden Licht winterlichen Tages.
Golden und
tiefrot sind sie,
die schmückenden Juwelen deiner Krone. Perlen glitzern im Schein kunstvoll geschliffener Tropfen und halten den Glanz des letzten Schauers fest.
Sepiafarbene
Schleier
verändern das Bild. Fotos auf überaltertem Film. Eishauch des Winters berührt die Welt.
Alles
erstarrt
in der Geste des Augenblicks. Netzhautgespeicherte Sicht auf des Ende einer Zeit, deren Anfang in der Winterruhe eines Zweiges liegt. |
Winter
Weißes Tuch auf braune Schollen
Legt der Winter über Nacht. Silberfäden eingewoben, Zeigt er sich in ganzer Pracht.
Sonne spielt mit den Kristallen.
Seiner Flocken Vielgestalt Spiegelt sich in den Facetten, Doch die Schönheit wird nicht alt.
Stille auf die Welt gebreitet,
Selbst die Stimmen sind gedämpft. An den kleinen Futterplätzen Wird um jedes Korn gekämpft.
Winter hat mit seinem Zepter
Mensch und Baum und Strauch gestreift Auch der Spinne zarte Netze Hat er kunstvoll weiß bereift.
Lass uns deine edle Schönheit,
Mit erstaunten Augen sehn – Jedes Jahr und immer wieder Seh ich dich auch gerne gehn. |
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