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Montag, 20. Juli 2020

Erkenntnisse über ganz einfach nichts

"NiICHTS" auf dem Marktplatz in Kyritz (Brandenburg) mit der Inschrift: 
Dieser Stein erinnert an den 14.02.1842. Hier geschah um 10.57 Uhr NICHTS.
Foto: Doris Antony, 15.04.2009; via Wikimedia Commons; Liz.: CC-BY-SA-3.0)

Erkenntnisse über ganz einfach nichts.

Ich wollte, dass (aus meiner Sicht)
der Dichter säh's als seine Pflicht
und nähm zum Endreim nie das "nicht" –
was sich zunächst so leichthin spricht.

Gesetzt den Fall, dass mein Gewicht
sich hielte in den Grenzen nicht,
die ich ersann (voll Zuversicht),
so zu umgehn Konsumverzicht.

Ja wäre nicht dies "geht doch nicht",
dann wüchsen Bohnen dicht an dicht
direkt (beim Munde) im Gesicht …
muss lachen, weil der Hafer sticht.

Am Ende (denk ich kleiner Wicht)
find' ich den Ausweg im Gedicht:
es schönt mir stets das Lebenslicht –
noch schöner wird's hernach auch nicht!

Gezeigt ward, wie der Vers per nicht
sich jede Strophe anders bricht,
und schließlich mir den Kranz doch flicht:
erwarten konnte ich das (nicht).

© elbwolf (10.7.2020; bearbeitet)
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Zum Bildtitel:
Laut Wikimedia wird in vielen Kulturen "Schwarz" mit dem Nichts assoziiert (und "Weiß" mit Trauer) – bei den Deutschen scheint es eher umgekehrt zu sein.

Anlass zum obigen Gedicht
war eine als Zitat vorliegende Strophe mit recht merkwürdiger Unterzeichnung:
Am schwersten zu bergen ist ein Gedicht;
man stellt es untern Scheffel nicht.
Hat es der Dichter frisch gesungen,
so ist er ganz davon durchdrungen;
hat er es zierlich nett geschrieben,
will er, die ganze Welt soll's lieben.
Er liest es jedem froh und laut,    
ob es uns quält, ob es erbaut.     
(Divan; Geständnis; JWG)

Vielleicht schon was Älteres, denn heute würde man nicht "Divan" sagen, sondern eher "Sitzlandschaft"! Aber gut, ich werde es schon noch herausbekommen …

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