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Gustave Courbet (1819-1877): Die Steinklopfer (1849);
Kriegsverlust der Dresdner Galerie Neue Meister bei der Stadt-Bombardierung
1945;
via Wikimedia Commons & The Yorck Project; gemeinfrei.
Wir vom Versbildner
entschuldigen uns bei den Besuchern
unseres Blogs, dass wir diesmal keinen abgeschlossenen Beitrag einstellen können
– bekanntlich heißt es ja sowieso über Pfingsten:
         Zu Pfingsten 
         sind die Geschenke 
         am geringsten.
Geplant war die Adaptation eines Gedichtes von Karl Henckell, der vierzig
Jahre lang den Ehrennamen eines 'Arbeiterdichters' trug. Vielleicht versuchen
sich die Besucher selbst einmal an der Aufgabe? Die Reimformel für die Strophen
ist: axabcxcb und sollte – weil sehr eigenartig – am besten beibehalten werden.
Karl
Henckell (1884-1929)
Das Lied des Steinklopfers
Ich bin kein Minister, 
ich bin kein König, 
ich bin kein Priester, 
ich bin kein Held; 
mir ist kein Orden,
mir ist kein Titel 
verliehen worden 
und auch kein Geld
Dich will ich kriegen, 
du harter Plocken, 
die Splitter fliegen, 
der Sand stäubt auf –
"Du armer Flegel," 
mein Vater brummte, 
"nimm meinen Schlegel!" 
und starb darauf. 
Heut hab ich Armer 
noch nichts gegessen, 
der Allerbarmer
hat nichts gesandt; 
von goldnem Weine 
hab ich geträumet 
und klopfe Steine 
fürs Vaterland.
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Quelle:
Heinz Benzmann (Hg): Moderne Deutsche Lyrik, 1907²
Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig

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