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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Sonntag, 22. Oktober 2023

Vom Büchersammeln-1

 

Sammlung aus verschiedenen Ausgaben von Mary Shelley’s ″Frankenstein″
Foto: Andy Mabbett (5/2013); via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 3.0


Liebe Anhänger unseres Lyrik-Blogs,

heute – und in einer sporadisch nachfolgend erscheinenden kleinen Serie – einmal etwas ganz anderes: kaum gereimt, aber textlich durchaus von einigem Interesse ...
Etwas ″sammeln″ ist eine nicht wegzudenkende Beschäftigungsmöglichkeit des Menschen, will sagen: der Menschen. Eine Antwort auf die Frage ″was sammeln″ ist gar nicht gefragt, denn sammeln lässt sich alles und jedes. Eine andere Frage ist schon die nach dem ″wie viel sammeln″ und als Konsequenz: wie viel Sammlungselemente machen eine Sammlung aus?

Ein Beispiel dazu.
Angenommen, Sie sammeln Briefmarken und besitzen schon einmal die Blaue Mauritius, die 9-Kreuzer-Baden und die rote Sachsen-Dreier. Drei Marken – aber eine kaum zu übertreffende Sammlung! Alt-Komiker Georg Schramm aus der früheren TV-″Anstalt″ würde das so kommentieren: ″Kleiner Scherz!“ Es sollten schon ein paar Sammlungselemente mehr unter den Leuten kursieren – und bei Büchern ist das der Fall. Mindestens drei könnten aber eine Sammlung bilden!

Das Büchersammeln kann sich dagegen auf sehr verschiedene Art und Weise vollziehen. Um mir nicht alles Diesbezügliche selber ausdenken zu müssen, habe ich mich nach einem Kronzeugen umgesehen – und bin fündig geworden:
Umberto Eco: Bücher sprechen über Bücher. 2015 bei Carl Hanser Verlag erschienen – eine nur mal 40-seitige, echt Eco’sche ″Giftspritze″, die auch so beginnt:
″Das Sammeln alter Druckwerke kommt wieder in Mode. Das ist merkwürdig in einer Zeit, die vom Aufbruch ins elektronische Publizieren gekennzeichnet ist. Oder vielleicht ist genau das der Grund: Wenn ein Gegenstand im Verschwinden begriffen ist, werden die übriggebliebenen Exemplare zusammengetragen.
Die Sammelwut betrifft die unterschiedlichsten Gegenstände: {...} geht man auf den Flohmarkt, so trifft man leidenschaftliche Sammler, die nach Telefonkarten suchen, nach Freimaurergegenständen, Postkarten, Aufklebern, ... Rasierklingen, Diplomen ...
Natürlich grenzt so etwas an Wahnsinn, während es sich beim Sammeln alter Bücher um etwas ganz anderes handelt″.                                                                                            [a. a. O., S. 5]
Um was es sich aber bei unserer Art Büchersammeln NICHT handelt, das ist ein ″Aufsammeln″ (allen Bedruckten, das zwischen zwei Deckeln eingebunden ist und uns den Weg versperrt) und auch nicht ein ″Ansammeln″ (durch Einstellen ausgelesener Bücher in ein Regal, um nie wieder auf sie zurückzukommen).
Was also ist es? Ein effektives Mittel, um die Flut an Büchern zu unserem eigenen Nutzen zu begrenzen. In einer kleinen Schrift, die aber wiederum ein Buch wäre, will ich dazu eine Anleitung geben.

Kein Debütant verbricht solch Buch;
nennt ihn auch keinen Dilettanten –
zu viel an Büchern ist ein Fluch:
es fehlen einfach Intendanten!
Drum nehmt dies hin als
den Versuch
mit Ecken noch und vielen Kanten –
und nicht bloß als ein rotes Tuch,
geschwenkt von einem Querulanten!

elbwolf (W.H.)

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Für das verspätete Posten dieses Textbeitrages bittet der Verfasser um Entschuldigung.
Der nächste Beitrag erscheint hier zum Monatswechsel.

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