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Samstag, 12. August 2017

Besuch bei der Aubergine

Eierpflanze (Aubergine) mit Frucht und Blüte
Foto+©: Miya (Jap.), 6.5.2006; Quelle: wikimedia.commons. Liz.: CC BY-SA 3.0

Besuch bei der Aubergine (Parodie)

Es war erst jüngst an meinem Ehrentag,
als jeder von den eingeladnen Gästen
mir irgend etwas – auch, was ich nicht mag – 
verehrte, selbstverständlich nur vom besten.
Ein Pflänzlein war im Gabenhaufen drunter,
das schien vor Wassermangel kaum noch munter.

Nun haben solch Geschenke den Effekt ,
dass ihre Geber später uns noch plagen
und gänzlich ungeniert und sehr direkt
uns stellen immer ewig gleiche Fragen:
So fragte mich ein Freund mit Unschuldsmine:
"Wie geht’s denn meiner kleinen Aubergine"?

Da hatte ich nun endlich den Bescheid,
was da im Gartenbeet sein Dasein fristet,
und wie ich grüble, hat der Freund mit Schneid
mich mühelos noch einmal überlistet:
"Ich schaue gleich mit Dir nach 'unsrer' Pflanze –
die duldet keine Halbheit, die will's Ganze!

Die wird am Ende fast zwei Meter lang;
sie braucht jetzt unverzüglich ein Gestänge,
denn Auberginen wachsen als Behang –
sie sind des Gartens leuchtendes Gepränge!
Du musst nur fleißig und mit Nährsalz gießen,
dann werden viele dunkle Früchte sprießen!"

Da hatte ich ganz plötzlich nie mehr Zeit.
Zunächst ließ ich den Sommerurlaub sausen,
gab Golf und Herrenabend das Geleit
und schlug mir aus dem Kopf die blonden Flausen.
So ändert man sein Leben dank Gemüse –
ist meine bitter-süße Analyse!

© WH (elbwolf, 23.06.2016, überarb. 07 '17)

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