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Donnerstag, 21. März 2019

Beziehungen-7/8: Der Kommoden-Zerhacker (Teamwork)

Scherzpostkarte Nr. 6653, (Leipzig o.J.; Rechte, Quelle nicht recherchierbar)
vermutlich Lithograph. Verlagsanstalt Bruno Bürger & Ottilie (tätig 1894-1908)


         Der Kommoden-Zerhacker

Die Liebe gilt uns als die Himmelsmacht –
da hat der Teufel in die Faust gelacht
und zugewartet, bis es tüchtig kracht:
die Harmonie war um die Eck' gebracht!           
Was machten einst denn die Athener Frauen?
Sie ließen Männer keine Reize schauen!

So etwas bringt ein Mannsbild um den Schlaf –  
auch fand sich nirgendwo ein Paragraph,
der eheliche Weigerung betraf.
Der Mann schien dümmer sich als selbst ein Schaf.
Entzug der Liebe, meint er, macht marode:
hört das nicht auf, zerhackt er die Kommode!

Nun reicht der Frau ja kaum ein einzig Schrank –
darúm macht sie die Drohung ziemlich bang.
Sie willigt schließlich in den Liebessang,
ermuntert den Bewerber: hier gings lang!
Da mussten Männer nicht mehr endlos bitten:
sie waren für die Pflicht erneut gelitten.

Ein steter Frieden fördert auch die Kür –
ein Paar hat híerbei sicheres Gespür
und hält dazu geöffnet Tor und Tür.
Worüber wied'rum lächelt der Satyr.
So bleiben ständig Lust und Leid verwoben;
fangt nur mit Lesen wieder an  – ganz oben!

© elbwolf/Wolfgang H. (11.02.2019)


Entwarnung für das Kommödchen

Wer da denkt, die Frau sei Teufels Werk,       
ist im Denken wirklich nur ein Zwerg.            
Männer sollten drum ihr Augenmerk             
nicht nur richten auf den Venushügel –          
schnell entgleiten ihnen dann die Zügel.        

Was nun die Verweigerung betrifft:               
kluge Männer haben sie umschifft,                
schrieben stets in ihrer schönsten Schrift       
Lob- und Liebeslieder auf die Frauen             
und gewannen damit ihr Vertrauen.              

Frauen lieben nun mal Kleiderpracht,            
was dem Manne schon Probleme macht.        
Lob hat da manch Wunder schon vollbracht.   
Gönnten zwei sich lieber doch ein Schläfchen,
gäb' es niemals mehr die dummen Schäfchen.     

Braucht' es nicht mehr diesen Griff zum Beil,
bliebe folglich die Kommode heil.                  
Amor nähme wieder seinen Pfeil,                  
ließe ihn von Bogens Sehne schwirren –         
und den Täuberich ums Täubchen girren.       

© lillii (Luzie-R; 21.03.2019)

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Womit unsere Serie über Beziehungen und spezifische Krisenerscheinungen in denselben endet,
ehe wir vielleicht gar kein Ende mehr fänden …

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