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Hans Thoma (1839-1924): März (Monatsbild aus dem
Festkalender)
Mappenwerk, Seemann
Verlag Leipzig; via wikimedia.commons; gemeinfrei.
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Der Winter sitzt als Greis noch in den Wolken;
man sieht, der Abschied fällt ihm sichtlich schwer.
Der Frühling kommt mit frischem Wind daher,
er hat die grauen Wolken schon gemolken.
In seiner Nachhut drängt das neue Leben,
in der Natur liegt es; ein ewig Streben.
Nicht nur vom Frühling wird der Greis bedrängt;
ein Götterbote geht im Schritt voraus,
zeigt ihm und Winterspielen den Garaus -
am Arm er ihn zu einem Absprung zwängt.
Der sträubt sich und gibt weiter zu bedenken:
er hätte allerhand noch zu verschenken.
Des alten Winters Bitten sind vergebens,
der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.
Es steht nun mal in Gottes ew'gem Plan:
für alles kommt einmal der Herbst des Lebens.
Die Hoffnung bleibt auf eine Wiederkehr,
wo nimmt in diesem Fall man Hoffnung her?
Naturgesetze sind nicht zu umgehen,
sie gelten in der Schöpfung immerzu;
ob Mensch, ob Baum, ob Strauch ob Kakadu;
es hilft kein Zetern, Bitten oder Flehen.
Es ist, wies ist, so fang nicht an zu klagen,
beantwortet wird keine Deiner Fragen.
© lillii ( Luzie-R)
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