Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Donnerstag, 9. April 2020

Allegorie des Lebens (Sonett)

Figur "Allegorie des Lebens"; Ankeruhr, Wien, Innere Stadt, Hoher Markt 10-11;
Foto: Pymouss, 6.5.2018; Liz. CC BY-SA 4.0.
(denkmalgeschütztes Objekt Nr. 88451 der Bundesrepublik Österreich)


In Dankbarkeit gewidmet
meiner langjährigen Partnerin Luzie-R. bei der Führung
unseres gemeinsamen "versbildner"- Lyrikblogs und als Replik gedacht
 auf ihren zuvor geposteten Eintrag "Vanitas - leerer Schein",
 ihre Nachdichtung eines Sonetts von Hoffmannswaldau, 1670.


Allegorie des Lebens
     - deutsches Sonett -

Das Leben möge dir mit warmer Hand
geschmeidig über deine Glieder streichen;
das Rot nicht lassen von den Wangen weichen;
verleihn dir überlegenen Verstand.

Scheint dir, als stündest du vor einer Wand,
harrst für das Weiterkommen auf ein Zeichen –
wird dich Genugtuung bestimmt erreichen,
hast du das Machbare von selbst erkannt.

Verzichte auf die Leere von Gebärden,
verwende stets gemessen deine Zeit,
so dürfte Anfechtung dich nicht gefährden.

Und ist es wirklich einst einmal so weit,
wie sollte es auf andre Art denn sein,
als dass wir gingen in den Ursprung ein.

© elbwolf
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Legende:
Auf einer Brücke zwischen zwei Gebäuden befindet sich eine Bilderuhr mit Orgelspielwerk, die in den Jahren 1911–1914 von Franz Matsch entworfen wurde. In der Mitte des Kupferblechrahmens mit Allegorien von Leben, Tod, Basilisken und Sonnenscheibe ist ein Kreisausschnitt mit Wappen, an dem zwölf überlebensgroße Figuren aus bemaltem Kupferblech vorbeiparadieren, die die Geschichte Wiens repräsentieren. Auf der Unterseite befindet sich ein Relief von Sphingen, die einen Himmelsglobus halten.
Links zu Text und Bild:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_-_Ankeruhr_20180506.jpg?uselang=de

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