Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

Aufrufe unseres Blogs erfolgen automatisch mit Sicherheitsprotokoll "https". Am 18. Mai 2022 hatten wir unseren 600. Beitrag in den Blog gestellt!

Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Der eingeschmuggelte Claudius

Domenicus van Wijnen (1661–1698), Allegory of the Creation of the Cosmos;
Pavlovsk Palace, Saint Petersburg, Russia. Wikimedia Commons
.

 

Ein früherer Beitrag (→ 13.05.2018) brachte ein "Universelles Geburtstagsgedicht", in das eine passende Strophe aus Schillers Geburtstagsgedicht für Frau Kirchenrätin Griesbach von 1797 hineingeschmuggelt war; sie wurde beim Rezitieren vor Zuhörern nur einmal auf Anhieb herausgefunden – von einer Deutschlehrerin.
Hier und heute ein anderer Versuch – mit einer eingeschmuggelten Strophe aus dem Abendlied von Matthias Claudius (1740-1815).

 

Die Gestirne oder Sonne, Mond und Sterne
/ mit einer kompletten Strophe aus Abendlied von Claudius /

(1)
Seht ihr die Sonne strahlen?
Ganz wie sie Kinder malen –
         wagt bloß nicht hinzuschaun!
Die übergroße Helle
erlaubt den Blick nur schnelle –
         dem Gleißen dürft ihr nie vertraun!

(2)
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
         und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
         weil uns're Augen sie nicht seh'n.

(3)
Seht ihr den Glanz der Sterne
am Firmament? Wie ferne
         und wie unendlich weit!
Ihr glitzernd Licht ist rege
und weist uns unsre Wege –
         Laterne in der Dunkelheit.

© elbwolf, mit Ausnahme der Claudius-Strophe!

------------------------------------------------------------------------------------------
Nachbemerkung
:
Der bewanderte und sehr aufmerksame Leser hat vielleicht bemerkt,
dass sich in der 2. Strophe ein unreiner Reim eingeschlichen hat, der
leider nicht mehr verändert werden konnte –
Pardon!

2 Kommentare:

  1. Aber, aber, lieber Versbildner, das ist doch zu einfach. Ich bin keine Deutschlehrerin, aber die 2. Strophe ist doch allgemein bekannt uns mit Sicherheit von Claudius.
    Deine Verse finde ich aber auch sehr gelungen. LG M.

    AntwortenLöschen
  2. Lob für Deinen Optimismus, dass Claudius' Abendlied "allgemein bekannt" sein würde - gut, man singt es! Anfangs muss man was Leichtes anbieten, aber es sind mehrere Beiträge dieser Art angedacht; da wollen wir dann mal sehen ... Gruß - Versbildner

    AntwortenLöschen