Bernhard Hoetger (1874-1949): Dämmerung (1911;
Plastik; Detail) Standort: Bremen, Hoetgerhof; via Wikimedia Commons; gemeinfrei. |
Adelbert de Chamisso: Genug
gewandert (Pantun)
|
|
Es schwingt
in der Sonne sich auf |
bist Rose,
du herrlichste Du |
Der frühe Morgen
Im
frühen Tagessonnenschein
die Bienchen sich schon fleißig tummeln.
Ich geh entlang am Wiesenrain;
seh‘ dies und höre zu dem Brummeln.
die Bienchen sich schon fleißig tummeln
es lockt sie an der Blütenduft;
seh‘ dies und höre zu dem Brummeln –
Der Frühling liegt schon in der Luft.
es lockt sie an der Blütenduft
der Rose, die so sehr ich liebe.
Der Frühling liegt schon in der Luft.
wer stillt mir nun die süßen Triebe?
Der Rose, die so sehr ich liebe.
schenk ich mein Herz, ich bin der Deine.
Wer stillt mir meine süßen Triebe;
löscht mir den Durst beim Glase Weine.
schenk ich mein Herz, ich bin der Deine
der, dem die Rose sich entfaltet
löscht sie den Durst beim Glase Weine,
auf dass die Liebe nie erkaltet!
dem, der die Rose sich entfaltet
ist sie verbunden ewiglich.
Auf dass die Liebe nie erkaltet –
es gibt für sie nur "Du und Ich."
© lillii (Luzie-R)
-----------------------------------------------------------------
Anmerkung:
Der Gedichtform Pantun
waren bisher schon 8 Beitrage gewidmet, die leicht im Blog zu finden sind, wenn
man das Label "Pantun (Sprechgesang)" auf dem rechten (schwarzen) Seitenrand
anklickt.
In schriftlicher Form liegen Pantune im Ursprungsland Malaysia seit dem 16. Jh.
vor. In Frankreich, England und Deutschland haben Lyriker seit dem 19.
Jahrhundert Pantune gedichtet. Dazu zählen auch die drei Gedichte in so
genannter "maleyischer Form" von Adelbert de Chamisso
(1781-1838), die Chamisso in Deutsch verfasste.
Dieser Beitrag zeigt das erste Pantun "Genug gewandert", von dem sich
unsere Bloggerin Luzie-R zu einer abgewandelten Version anregen ließ.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen