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Freitag, 16. Juli 2021

Wettervorhersage (Heliane Meyer a. G.)

Plastik Wetterfrosch in Dresden-Niedersedlitz, Am Wehr / Tögelstr.
Urheber: SchiDD, 8.6.2014; via Wikimedia Commons; Liz.: CC BY-SA 3.0
  
Wettervorhersage
 

Vor seiner Leiter hockt ein Frosch,
betrachtet sich die Welt:
"Wie sieht es droben traurig aus,
nur Grau am Himmelszelt."

So grübelt Wetterfrosch im Glas
und hüpft zum höchsten Spross:
"Ich schenke meinem Herren Mut,
obgleich es morgens goss."

Der Mensch schaut ahnungslos hinein:
"Du bist so gut zu mir!
Wie freundlich, dass du oben sitzt,
denn ich vertraue dir.

Nimm diese Fliege, die ich fing,
den Schirm lass ich zuhaus.
Besuche SIE, gehab dich wohl",
und freudig geht er aus.

Sogleich trifft ihn ein Regenschwall,
der bis zur Ferse rinnt.
Es zuckt ein Blitz, der Donner grollt,
zudem bläst kalter Wind.

|  Durchnässt stürzt er ins Haus zurück,
|  hats Stelldichein verpasst.
|  Beäugt den Frosch mit heißer Wut,
|  der keinen Deut erblasst.
|
|  "Na warte, du verlogner Wicht,
|  den Trug bereust du noch.
|  Erzähltest mir vom Sonnenschein
|  und dann gewitterts doch.
|
|  Ich blas dich auf, seziere dich,
|  ganz langsam, Schnitt für Schnitt,
|  ertränke dich im Suppentopf –
|  hernach erst sind wir quitt."
|
|  Den Frosch, der auf der Leiter sitzt,
|  störts Säbelrasseln nicht,
|  springt flugs in seinen Teich zurück,
|  hinaus in Luft und Licht.
|
|  Er lacht sich in die grüne Faust,
|  lehnt locker sich ins Gras:
|  "Du Depp du, ach, du dauerst mich,
|  setz dich doch selbst ins Glas."

 
© Heliane Meyer a. G.

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