Hier schreiben Hobbydichter für Lyrik-Freunde – meist Gereimtes und nur Druckreifes! Willkommen also, viel Vergnügen mit unseren Gedichten und deren Bebilderung!

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Bereits seit Jahresbeginn bringen wir neue Folgen an Kalenderblättern und Monatsbildern. Darum herum dann das, was sich an Einfällen so ergibt – man wird sehen! Nun ja, was man auch sieht: wir "unterschlagen" seit einer ganzen Weile auch einen gewissen Anteil an sanfter Erotik nicht länger - die Zeiten sind eben so ...

Wir teilen den Lesern unseres Versbildners mit und bitten um Verständnis, dass wir auch weiterhin das monatliche Angebot auf 6 Beiträge beschränken - die Kontaktarmut dieser Zeit bringt leider auch eine gewisse Ideenarmut mit sich. Neueinstellungen erfolgen damit um die Kalendertage des 1., 6., 11., 16./17., 21./22., 25.-27. eines Monats.

Samstag, 11. Dezember 2021

Monologe an die Liebste

 Liebe Freunde und Besucher unseres Blogs!

         Dieser Beitrag entstand als "lyrisches Anschauungsmittel" zu zwei einander sehr ähnlichen Formaten für den Bau großer Strophen. Seine Aussagen lassen sich in aller Kürze so zusammenfassen:
         "Diese lyrischen Formate besitzen ähnliche Reimschemas: die Siziliane hat "abababab", die Stanze – "abababcc". Sie werden hier unter dem Gesichtspunkt zusammengefasst, dass beide 8-zeilige Strophen bilden. Während für die Siziliane 11-/10-silbige Jamben als normal gelten, sind sie für die Stanze der Standard, wobei deren a-Verse sogar als 11-silbig vor­geschrieben sind."
         Ein echtes Problem ist es, dazu passende Illustrationen zu finden, aber eine kenne ich doch – eine zur "Scheinheiligkeit"! Sie hat vor vielen Jahren der Pariser Fotograf Robert Doisneau "geschossen" – er lebt nicht mehr, aber seine ©-Rechte gelten noch. Daher darf ich hier nur einen Link auf sein wirklich überzeugendes Produkt setzen, das er "Regard oblique" (schräger Blick; Seitenblick) genannt hat – le voilà:

Regard oblique-1          oder            Regard oblique-2

 

Monologe an die Liebste

 (1)    Scheinheilig

Du meinst doch nicht etwa, dass unsre Alten     a: u-u-u-u-u-u
uns hätten zwar recht sittsam aufgezogen         b: u-u-u-u-u-u
und sich nach außen scheinbar gut verhalten,   a: u-u-u-u-u-u
ganz insgeheim jedoch auch dies erwogen:       b: u-u-u-u-u-u
Um Dinge, die als sündhaft ihnen galten,           a: u-u-u-u-u-u
nicht stets zu machen einen weiten Bogen!       b: u-u-u-u-u-u
Da müssten wir bei jeglichem Verbot                 c: u-u-u-u-u-
erst sehn, hängt schief nicht unser eignes Lot!  c: u-u-u-u-u-

(2)     Sachliche Erwägung

Was auf dem Bilde dich so richtig kleidet,
ist, weil es dich wahrscheinlich manchmal packt,
und wer, wie ich, die Zweifel gerne meidet,
der denkt, du bist tatsächlich da fast nackt.
Das ist der Grund, weshalb man dir auch neidet
die Weiblichkeit – ich finde sie intakt.
Der wär' ein Narr, der unter Skrupeln leidet
und nicht sofort gleich alle Toppen flaggt!

(3)     Unzeit für Lyrik

Verzeih – ich werde mir erst jetzt bewusst,
dass meine Verse dich wohl manchmal plagen –
Ich hätte sie ja reimen nicht gemusst,
wenn ich geahnt, dass am Gemüt sie nagen!
Es reimt erwartungsvoll sich vor der Lust:
ich sage das mit sichtlichem Behagen
und Blick darauf, an was wir – fast robust,
weil miteinander sehr vertraut – uns wagen!

© elbwolf al. W.H.

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